2013-01-30 15:43:34

Ägypten: Ein tief gespaltenes Land


Präsident Mursi sollte sich endlich besinnen und der Präsident des gesamten Volkes sein: Das fordert der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz Ägyptens, Rafiq Greiche, im Gespräch mit dem Nachrichtendienst SIR. Mursi müsse sein Unrecht einzusehen, denn die jungen Menschen, die die treibende Kraft hinter der Revolution vor zwei Jahren waren, gingen nun wieder auf die Straße. „Die Revolution ist nicht tot, sie ist stehengeblieben, und nun hat sie wieder an Kraft gewonnen", so Greiche. Zwei Jahre nach der Revolution, die Präsident Hosni Mubarak gestürzt hatte, droht das Land nach der Warnung der Militärführung auseinanderzubrechen. Zahlreiche Menschen protestieren weiterhin in den Großstädten Port Said, Suez und Ismailia gegen das Todesurteil für 21 Fußball-Hooligans wegen tödlicher Ausschreitungen im Vorjahr. Präsident Mursi ließ deswegen am 28. Januar den Ausnahmezustand in mehreren Städten ausrufen. Doch was das Land nun braucht, argumentiert Greiche, ist die Beruhigung der Massen, ein ehrlicher Dialog mit der Opposition, eine Überarbeitung der Verfassung und eine stärkere Einbeziehung der nicht-islamischen Bevölkerungsgruppen in die Politik. Die internationale Gemeinschaft solle weiterhin Druck auf Mursi ausüben, und die Opposition müsse nun endlich eine klare, wählbare Alternative formieren.

(rv 30.01.2013 mw)








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