2013-01-30 14:38:30

Neue Forschungen zur kirchlichen Finanzpolitik im Zweiten Weltkrieg


RealAudioMP3 Neue Forschungen zur kirchlichen Finanzpolitik im Zweiten Weltkrieg deuten auf eine größere Nähe des Vatikans zu den Gegnern Hitler-Deutschlands als bisher angenommen. Nach Recherchen der britischen Historikern Patricia M. McGoldrick von der Universität London hat die vatikanische Vermögensverwaltung zwischen 1941 und 1943 große Summen aus dem besetzten Europa in die USA überwiesen und teilweise dort investiert. Das berichtet die Vatikanzeitung „l‘Osservatore Romano“ an diesem Mittwoch. Die Rede ist von mehreren Millionen US-Dollar in Wertpapieren, Goldbeständen und anderen Besitztümern. Damit habe der Vatikan die Westalliierten in ihrem Kampf gegen die Nationalsozialisten wesentlich unterstützt.

Das Vatikanblatt bezieht sich auf einen Artikel McGoldricks, der bereits im Dezember in der renommierten Fachzeitschrift „The Historical Journal“ an der Universität Cambridge erschienen ist, aber erst jetzt größere Aufmerksamkeit erfährt. Dort schreibt McGoldrick von einem „Geldfluss aus dem Vatikan“, den die USA verwendet hätten, „um die Nazis zu schlagen und den Mördern des Holocaust für immer ein Ende zu setzen.“ Die Historikerin wertete für ihre Untersuchung unter anderem bislang unbekannte britische Geheimdienstpapiere aus. Demnach war der seit 1929 an die Spitze der Finanzverwaltung des Heiligen Stuhls tätige Bernardino Nogara federführend bei den Transaktionen während des Krieges. Nogara und seine Mitarbeiter hätten dafür frühzeitig enge Verbindungen der vatikanischen Vermögensbehörde bzw. der Vatikanbank IOR zu großen US-amerikanischen und britischen Banken aufgebaut. Daraus habe sich eine bevorzugte Zusammenarbeit auch mit der US-Finanzaufsicht ergeben, die gegenüber dem Vatikan auf die üblichen Restriktionen bei Geldgeschäften während des Krieges verzichtet habe.(or/kna 30.01.2013 pr)








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