2013-01-28 13:51:44

Tschechische Republik: Kardinal gratuliert Zeman zur Präsidentenwahl


Der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, Kardinal Dominik Duka, hat dem früheren Ministerpräsidenten Milos Zeman zu seinem Sieg bei der Präsidentenwahl gratuliert. Der Verlauf der historisch ersten Direktwahl eines tschechischen Staatsoberhaupts habe „gezeigt, dass die Mitbürger zu diesen Wahlen mit großem Ernst geschritten“ seien und die „Funktion des Präsidenten der Republik für sehr bedeutsam“ hielten, so der Prager Erzbischof. Er wünsche dem neuen Präsidenten „Erfolg in den Bemühungen um die Stärkung der Einheit des Volkes“ und erwarte, dass sich Zeman „als Staatsmann seiner Verantwortung für unser Land bewusst ist, dieses vertrauenswürdig im Ausland zu repräsentieren versteht und sich bei seinem Wirken an die der europäischen Tradition eigenen moralischen Grundsätze halten wird“, schreibt Duka.

Kardinal Vlks Kritik
Der höchste Repräsentant der katholischen Kirche in der Tschechischen Republik hatte sich so wie alle Bischöfe im zweiten Durchgang der Präsidentenwahlen jeglicher Stellungnahme enthalten. Auch im nachgereichten Kommuniqué der 92. Vollversammlung der Bischofskonferenz scheint die Präsidentenwahl nicht auf der Tagesordnung auf. Zu Wort gemeldet hatte sich während der Tagung der Bischofskonferenz nur der Vorgänger von Kardinal Duka, Kardinal Miloslav Vlk, der der Bischofskonferenz nicht mehr angehört. In einer Stellungnahme in der Tageszeitung „Pravo“ kritisierte er noch während des Wahlkampfs den nunmehrigen Wahlgewinner Milos Zeman, dem es „vor allem um den eigenen Vorteil um jeden Preis“ gehe, „auch wenn er sich mit dem 'Teufel' verbinden“ müsste. Vlk kritisierte vor allem Zemans Unterstützungsaufruf an die „Repräsentanten des ehemaligen totalitären Systems der fünfziger und späteren Jahre, die so viel Übles angestellt haben“. Zwar finde man „in der menschlichen Gesellschaft keinen 'engelsgleichen', völlig fehlerfreien Kandidaten“, so Kardinal Vlk, doch wie auch immer man es betrachte, sei im zweiten Wahlgang „der einzige für uns in Frage kommende Kandidat Herr Karel Schwarzenberg“. Doch für den bürgerlichen Kandidaten stimmten am Wochenende nur 45,19 Prozent der Wähler, während Zeman auf 54,8 Prozent kam.

(kap/rv 28.01.2013 pr)








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