Papst: Fortschritte im theologischen Dialog und Sorge um Christen im Nahen Osten
Papst Benedikt XVI.
ist besorgt über die schwierige Situation der Christen in ihren Ursprungsländern im
Nahen Osten. Dies drückte er an diesem Freitag in seiner Grußbotschaft beim Treffen
der Internationalen gemischten Kommission für den Dialog der katholischen Kirche mit
den altorientalischen Kirchen aus:
„Viele von Euch kommen aus Gegenden,
in denen Christen vor schmerzlichen Proben und Schwierigkeiten stehen. Dies besorgt
uns alle sehr. Durch Euch möchte ich allen Gläubigen im Nahen Osten versichern, dass
ich ihnen nahe bin und im Gebet an sie denke. Möge dieses Land, das in der göttlichen
Heilsgeschichte so wichtig ist, durch konstruktiven Dialog und Zusammenarbeit in eine
Zukunft der Gerechtigkeit und des dauerhaften Friedens geführt werden!“
Dazu
sei die Zusammenarbeit aller Christen in gegenseitigem Respekt und Vertrauen erforderlich.
In seiner Ansprache ging Benedikt XVI. zudem auf die Fortschritte im theologischen
Dialog ein, den Katholiken und Altorientale bereits seit zehn Jahren in der Expertenkommission
führen.
„In Anerkennung des Fortschritts, der in diesen zehn Jahren gemacht
wurde, möchte ich meine Hoffnung ausdrücken, dass die Beziehungen zwischen der katholischen
Kirche und den altorientalischen Kirchen sich weiterhin im brüderlichen Sinn der Gemeinschaft
und Zusammenarbeit entwickeln. Dies gilt besonders für den sich intensivierenden
theologischen Dialog, der allen Jüngern des Herrn helfen kann, in Gemeinschaft zu
wachsen und vor der Welt die rettende Wahrheit des Glaubens zu bezeugen.“
Benedikt
nahm in seiner Rede auch Bezug auf die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die
an diesem Freitag endet. Die Gebetswoche sei auch für die Kommissionsmitglieder Gelegenheit
gewesen, die Gemeinschaft und Kommunikation zu erspüren, die in den ersten fünf Jahrhunderten
der Geschichte der Christen die katholische Kirche und die altorientalischen Kirchen
verband.
Zu den orientalischen Kirchen zählen die Kirchen, die bereits in
den ersten Jahrhunderten - insbesondere nach dem Konzil von Chalcedon (451 n. Chr.)
- eigene Wege gegangen waren, wie die Kopten, die Armenier, Äthiopier, Syrer oder
Assyrer. Diese Kirchen sind heute in den Ländern des Nahen Ostens, inzwischen aber
auch in Gemeinden in Europa, Nord- und Südamerika vertreten.