2013-01-24 13:23:59

Türkei: Behörden geben Land zurück


Die türkischen Behörden erstatten der griechisch-orthodoxen Kirche Land zurück. Das berichtet die Vatikanzeitung Osservatore Romano an diesem Donnerstag. Die Ländereien gehören zur theologischen Schule von Chalki und wurden vor etwa siebzig Jahren vom Staat beschlagnahmt. Die Entscheidung der Behörden bedeutet die wichtigste Land-Rückgabe seit langem. Prinzipiell hat die Regierung 2011 beschlossen, nicht-muslimischen Stiftungen beschlagnahmten Besitz zurückzuerstatten. Nutznießer dieses Gesetzes, sofern es denn vollständig umgesetzt werden sollte, wären griechisch-orthodoxe sowie armenische und jüdische Gruppierungen. Das 190 Hektar große Waldgelände war 1943 während des Zweiten Weltkriegs vom griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskloster konfisziert worden. Seine Rückgabe ist eine wichtige Geste des Staates gegenüber dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in Istanbul.

Die römischen Katholiken sind vom Rückgabe-Gesetz nicht betroffen, weil ihre religiösen Stiftungen im Gründungsjahr der Türkischen Republik 1923 von dieser nicht anerkannt worden sind. Stattdessen galt die römisch-katholische Kirche damals als „ausländisch“. Die Lateiner fordern dennoch die Rückgabe von beschlagnahmtem Eigentum. Dabei berufen sie sich auf einen Vertrag mit dem damaligen Großwesir von 1913, in dem über 200 Immobilien in der Türkei als Besitz der römisch-katholischen Kirche anerkannt werden.

(or 24.01.2013 sk)









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