Papst Benedikt XVI. hat die Verdienste des verstorbenen früheren Primas der katholischen
Kirche Polens, Kardinal Jozef Glemp, für die Kirche und sein Land gewürdigt. In einer
Phase tiefgreifender sozialer und politischer Veränderungen in Polen und in Europa
habe er das schwierige Amt an der Kirchenspitze bekleidet, betonte der Papst in einem
am Donnerstag im Vatikan verbreiteten Beileidstelegramm. Dabei sei er in enger Zusammenarbeit
und geistlicher Verbundenheit mit Papst Johannes Paul II. tätig gewesen und habe „mit
großer Klugheit viele Fragen und Probleme des politischen, sozialen und religiösen
Lebens der Polen gelöst“. Glemp habe sich als „Apostel der Einheit gegen Spaltungen
und der Eintracht angesichts von Widerständen“ erwiesen und zum Aufbau einer glücklichen
Zukunft beigetragen. „Persönlich habe ich immer seine aufrichtige Güte, seine Einfachheit,
seine Offenheit und herzliche Hingabe für die Belange der Kirche in Polen und in der
Welt bewundert“, betonte Benedikt XVI. „So wird er immer in meiner Erinnerung und
in meinem Gebet bleiben.“ Auch in seinen letzten Leidensjahren habe sich Glemp als
beeindruckender Zeuge für die Güte und Liebe Gottes gezeigt. Glemp, zwischen 1981
und 2009 Primas von Polen, war am Mittwoch nach schwerer Krankheit im Alter von 83
Jahren gestorben. Nach dem Tod von Glemp zählt das Kardinalskollegium 210 Mitglieder,
von denen jedoch nur die 119 Unter-80-Jährigen an einer Papstwahl teilnehmen könnten.
Letztere Zahl verringert sich freilich am Samstag, wenn der mexikanische Kardinal
und frühere Vatikanische Gesundheitsminister Javier Lozano Barragan 80 wird und damit
aus dem Kreis der potenziellen Papstwähler ausscheidet. (kna 24.01.2013 pr)