2013-01-24 12:00:29

Die neuen Medien, ein „Geschenk für die Menschheit“


RealAudioMP3 Soziale Netzwerke sind keine rein virtuellen Welten oder Parallelgesellschaften, sondern sind Teil der täglichen Lebenswelt vieler Menschen. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Welttag der Medien, den die Kirche jährlich am Gedenktag des Heiligen Franz von Sales, also am 24. Januar, begeht. Unter der Überschrift „Soziale Netzwerke: Portale der Wahrheit und des Glaubens; neue Räume der Evangelisierung“ nimmt der Papst Facebook, Twitter und Co. in den Blick.
Vorgestellt wurde die Botschaft unter anderem von Paul Tighe, Sekretär des päpstlichen Medienrates. Man könne die Botschaft am besten verstehen, wenn man sie als ein Kapitel in den Reflexionen des Papstes über neue Medien lese, so Tighe:

„Noch vor fünf Jahren, als sich der Papst das erste Mal zum Thema äußerte, waren die medialen Netzwerke noch nicht das, was sie heute sind. Dass er sich in diesem Jahr wieder dieser Realität widmet, zeigt, dass der Papst die Entwicklungen wahrnimmt. Dieser Fokus bietet sich auch deswegen an, weil der Papst sich selbst über Twitter in ein soziales Netzwerk begeben hat; es bietet sich eine Reflexion der Gründe für dieses Engagement an. Was neu an dieser Botschaft ist, ist die Betonung der Einheit der Kommunikation. Wenn man den Text liest, stellt man fest, dass der Papst sehr sorgfältig einen Dualismus zwischen online und offline vermeidet. Wir leben in nur einer Wirklichkeit. Wir mögen online oder offline sein, aber es ist immer dasselbe handelnde Subjekt.“

Der Papst habe wiederholt die neuen Medien als „Geschenk für die Menschheit“ bezeichnet, Tighe betont den grundsätzlichen positiven Ansatz auch dieser Papstbotschaft, verschweigt aber auch nicht die kritischen Punkte an den neuen Medien.

„Wir kennen die technischen Fortschritte. Der Papst sagt aber, dass die wirklichen Veränderungen nicht darin liegen, sondern in der Kommunikation selbst. Wie lernen wir, wie formen wir Beziehungen, wie gestalten wir Politik, wie verdienen wir Geld: Das alles wird von den Netzwerken verändert. Es ist ein radikaler Wandel. Der Papst sieht das Positive in den neuen Technologien. Aber diese Technologien allein machen die Dinge nicht besser. Es braucht den Einsatz derer, die diese Netzwerke ausmachen. Das Gute und Schlechte hängt davon ab, was die Menschen daraus machen.“

Warnung vor aggressiven katholischen Webseiten

Bei der Vorstellung der Papstbotschaft hat der Leiter des päpstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio Maria Celli, katholische Internetseiten davor gewarnt, den Glauben aggressiv zu vertreten. „Wir empfehlen katholischen Seiten einen respektvollen Dialog mit den anderen. Manchmal haben wir zu aggressive Seiten“, so Celli. Es gehe nicht nur darum, im Internet das Evangelium zu rekapitulieren. „Das Netz ist eine von Menschen bewohnte Welt, und das erfordert menschliche Sensibilität.“ Es reiche nicht aus, nur dogmatische Zitate zu präsentieren. Gerade junge Menschen suchten vielmehr nach dem Sinn ihres Daseins. Dieser Herausforderung müsse sich die Kirche auch im Internet stellen. Celli teilt zugleich mit, dass der Twitter-Account von Papst Benedikt XVI. auf Latein inzwischen mehr als 11.000 Follower habe.

(rv/kna 24.01.2013 ord)







All the contents on this site are copyrighted ©.