2013-01-23 15:03:42

Österreich: Flüchtlinge setzen Hungerstreik aus


Nach dem Besuch von Kardinal Christoph Schönborn und dem Wiener Caritas-Direktor Michael Landau am Montag in der Votivkirche haben die rund 40 „Kirchenbesetzer“ tags darauf angekündigt, ihren Hungerstreik für zehn Tage zu unterbrechen. Sie wollten Kräfte für die von ihnen geforderten Verhandlungen mit dem Innenministerium sammeln, so der Sprecher der Flüchtlinge, Khan Adalat. Allerdings werde man weiterhin das Gotteshaus nicht verlassen, so Adalat. Nach 31 Tagen im Hungerstreik seien viele der Flüchtlinge „völlig geschwächt“ und in einem schlechten gesundheitlichen Zustand, so Caritas-Sprecher Klaus Schwertner im „Kathpress“-Gespräch. In „tiefer Sorge über den Gesundheitszustand“ der protestierenden Asylbewerber zeigte sich auch Kardinal Schönborn in dem etwa eineinhalb Stunden dauernden Gespräch in der Votivkirche. Kardinal Schönborn verdeutlichte im Gespräch mit den Flüchtlingen auch den Wunsch der Kirche, die schwierigen Rahmenbedingungen, wie sie in der kalten Votivkirche bestehen, zum Besseren zu wenden. Der Wiener Erzbischof bat erneut um einen Wechsel in warme Quartiere, wo die gesundheitlich stark geschwächten Flüchtlinge besser versorgt werden könnten.

Die 45 Personen setzten am Dienstagabend zwar ihren Hungerstreik nach 31 Tagen aus, sie wollen jedoch weiterhin in der Votivkirche bleiben. Sollte die Regierung keine Verhandlungen mit den Flüchtlingen aufnehmen, kündigten diese eine Fortsetzung des Hungerstreiks zum 1. Februar an. Die Flüchtlinge, die seit 18. Dezember des Vorjahres mit dem Streik auf ihre Situation aufmerksam machen wollen, werden von den Johannitern medizinisch versorgt. Die Sakristei wurde in eine Ambulanz umgebaut, mittlerweile waren an die 30 Krankenhausaufenthalte für die hungerstreikenden Flüchtlinge erforderlich.

(kap 23.01.2013 mg)








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