Uruguay: Frauenärzte verweigern Abtreibungen

Mit einer Petition an die Regierung des Landes haben etwa 100 Frauenärzte ihre Weigerung bekräftigt, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Das Gesundheitsministerium überlegt, ihre Stellen an abtreibungswillige Ärzte zu vergeben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Knapp ein Drittel der Ärzte, die eine Abtreibung durchführen dürfen, hätten diese aus ethischen oder religiösen Gründen verweigert, so der stellvertretende Sekretär des Gesundheitsministeriums, Leonel Briozzo. Einige der Ärzte beschuldigten das Ministerium, sie unter Druck gesetzt zu haben, Abtreibungen durchzuführen. Laut Gesetz haben Ärzte das Recht, sich gegen einen Eingriff auszusprechen, wenn es einen Gewissenskonflikt gibt. – Nachdem im November letzten Jahres das Parlament in Montevideo als eines der ersten Lateinamerikas ein Gesetz zur Abtreibung innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen verabschiedet hatte, wurden im ersten Monat bereits 200 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt.

(kipa/reuters 23.01.2013 mg)