2013-01-22 14:58:26

Papst empfängt Generalsekretär der kommunistischen Partei Vietnams


RealAudioMP3 An diesem Dienstag hat Papst Benedikt XVI. zum ersten Mal den Generalsekretär der kommunistischen Partei Vietnams, Nguyen Phu Trong, in Audienz empfangen. Im Anschluss an das Treffen mit dem Papst traf dieser sich mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und dem vatikanischen Außenminister, Dominique Mamberti.

Dass der Papst einen Politiker trifft, der weder Staats- noch Regierungschef ist, kommt sehr selten vor. Bei dem Treffen mit dem Generalsekretär der kommunistischen Partei Vietnams, Nguyen Phu Trong, sei es um Themen gegangen, die für beide Seiten von Interesse waren, heißt es in einer Pressemitteilung des Vatikans von diesem Dienstag. Außerdem sei der Wunsch geäußert worden, dass einige aktuell in der Schwebe befindliche Situationen bald geklärt werden könnten und dass sich die bereits bestehende Zusammenarbeit weiterhin verstärke. In den vergangen zwei Jahren gab es in den Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam deutliche Fortschritte. Das zeigte sich beispielsweise an der Einrichtung einer bilateralen Kommission für den Dialog zwischen Vatikan und Vietnam im Jahr 2009 sowie der Ernennung eines nicht-residierenden Vatikanvertreters für Vietnam Anfang 2011. Zu einem ersten Treffen zwischen Vatikanvertretern und Repräsentanten Vietnams kam es im März 1999. Erst im vergangenen November hatte Benedikt XVI. im Rahmen einer Generalaudienz mit vietnamesischen Ministern gesprochen. Vertraglich geregelte bilaterale diplomatische Beziehungen zwischen Vatikan und Vietnam gibt es seit 1975 allerdings nicht mehr. Man habe auch diesmal nicht über einen möglichen Botschafteraustausch verhandelt. Dafür sei die bilaterale Dialogkommission von Vertretern beider Seiten zuständig, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi.

Trong, der seit Januar 2011 Parteiführer ist, bereist derzeit Europa und traf an diesem Montag bereits den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano. Dass Benedikt XVI. ihn ebenfalls empfing, lässt sich als weiterer Hinweis auf die verstärkten Beziehungen zwischen Vatikan und Vietnam verstehen. In diesem Zusammenhang ist auch die historische Begegnung vom Januar 2007 zu erwähnen, als Benedikt XVI. erstmals den Premierminister Vietnams, Nguyên Tân Dung, im Vatikan empfing. In der Pressemitteilung zum damaligen Treffen wurde betont, dass neben einer weiteren Normalisierung der bilateralen Beziehungen auch die Stärkung der Religionsfreiheit in dem kommunistisch regierten Land diskutiert worden sei.
In Vietnam sind etwa sieben Prozent der Bevölkerung Katholiken. Die kommunistischen Behörden bemühen sich weiterhin, die Ernennung von Bischöfen zu kontrollieren und die Zahl von Priesteramtskandidaten zu beschneiden.

(rv 22.01.2013 sta/sk)








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