2013-01-22 14:04:55

Mali: Vor allem Medikamente und Nahrung fehlen


RealAudioMP3 Um die humanitäre Krise in Mali einzudämmen, stellt die europäische Union 20 Millionen bereit. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Ansa an diesem Dienstag. Die für die Mali-Krise zuständige Kommissarin der EU, Kristalina Georgieva, sei gerade in die malische Hauptstadt Bamako gereist, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Wie es den Menschen in der Stadt derzeit geht, das weiß der Dompfarrer in Bamako, Abbé Diallo. Er sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Wenn nicht die Franzosen gekommen wären, um uns zu unterstützen, dann, denke ich, wären die Islamisten bereits in Bamako. Bis jetzt ist die Situation in Bamako aber normal. Die Leute können ganz normal auf die Straße gehen, es gibt keine Probleme. Was uns beunruhigt, sind Berichte über in die Stadt einsickernde militante Islamisten, und tatsächlich wurden einige hier in Bamako aufgegriffen.“

Darüber, wie es den Menschen im Norden des Landes geht, weiß Abbé Diallo kaum etwas, da Bamako sehr weit von dort entfernt ist und in den besetzten Städten die Kommunikation gekappt wurde. Zwei von Islamisten besetzte Städte seien aber mittlerweile wieder befreit worden. Zudem seien Muslime wie Christen nach Bamako geflohen:

„Was die Kirche macht, zum Beispiel für die Schüler und Studenten, ist, dass wir sie aufnehmen. Die katholische Schule von Bamako beispielsweise hat Schüler aus dem Norden Malis aufgenommen. Außerdem gibt es noch viele andere Flüchtlinge, besonders Protestanten. Sie haben keine Behausung hier in Bamako, also haben wir ein Aufnahmezentrum für sie eingerichtet.“

Auch mit Nahrungsmitteln hilft die Kirche in Bamako den Flüchtlingen: zum Beispiel mit Lebensmittelspenden. Medikamente und Nahrung würden derzeit am dringendsten benötigt, berichtet Abbé Diallo. In einem dringlichen Appel bittet er um Beistand im Gebet:

„An alle, die uns hören - wir bitten euch um euer Gebet. Um Gebet für Mali, das eine sehr schwierige Lage durchmacht. In den Kirchen beten wir natürlich jeden Tag für den Frieden. Die, die uns hören, bitte ich also, sich uns im Gebet anzuschließen, damit wir eine stabile politische Situation finden können. Damit der Frieden zurückkommt und alle in Toleranz leben können. Es hat in vielen Ländern der Region einen Aufstieg des Islamismus gegeben, und ich glaube, dass ein Mangel an Toleranz zu all diesen Problemen geführt hat.“

(rv/ansa 22.01.2013 sta/mw)








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