Um die humanitäre
Krise in Mali einzudämmen, stellt die europäische Union 20 Millionen bereit. Dies
berichtete die Nachrichtenagentur Ansa an diesem Dienstag. Die für die Mali-Krise
zuständige Kommissarin der EU, Kristalina Georgieva, sei gerade in die malische Hauptstadt
Bamako gereist, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Wie es den Menschen in der
Stadt derzeit geht, das weiß der Dompfarrer in Bamako, Abbé Diallo. Er sagte im Gespräch
mit Radio Vatikan:
„Wenn nicht die Franzosen gekommen wären, um uns zu
unterstützen, dann, denke ich, wären die Islamisten bereits in Bamako. Bis jetzt ist
die Situation in Bamako aber normal. Die Leute können ganz normal auf die Straße gehen,
es gibt keine Probleme. Was uns beunruhigt, sind Berichte über in die Stadt einsickernde
militante Islamisten, und tatsächlich wurden einige hier in Bamako aufgegriffen.“
Darüber,
wie es den Menschen im Norden des Landes geht, weiß Abbé Diallo kaum etwas, da Bamako
sehr weit von dort entfernt ist und in den besetzten Städten die Kommunikation gekappt
wurde. Zwei von Islamisten besetzte Städte seien aber mittlerweile wieder befreit
worden. Zudem seien Muslime wie Christen nach Bamako geflohen:
„Was die
Kirche macht, zum Beispiel für die Schüler und Studenten, ist, dass wir sie aufnehmen.
Die katholische Schule von Bamako beispielsweise hat Schüler aus dem Norden Malis
aufgenommen. Außerdem gibt es noch viele andere Flüchtlinge, besonders Protestanten.
Sie haben keine Behausung hier in Bamako, also haben wir ein Aufnahmezentrum für sie
eingerichtet.“
Auch mit Nahrungsmitteln hilft die Kirche in Bamako den
Flüchtlingen: zum Beispiel mit Lebensmittelspenden. Medikamente und Nahrung würden
derzeit am dringendsten benötigt, berichtet Abbé Diallo. In einem dringlichen Appel
bittet er um Beistand im Gebet:
„An alle, die uns hören - wir bitten euch
um euer Gebet. Um Gebet für Mali, das eine sehr schwierige Lage durchmacht. In den
Kirchen beten wir natürlich jeden Tag für den Frieden. Die, die uns hören, bitte ich
also, sich uns im Gebet anzuschließen, damit wir eine stabile politische Situation
finden können. Damit der Frieden zurückkommt und alle in Toleranz leben können. Es
hat in vielen Ländern der Region einen Aufstieg des Islamismus gegeben, und ich glaube,
dass ein Mangel an Toleranz zu all diesen Problemen geführt hat.“