Was glauben und wie leben Deutschlands Katholiken? Wie stehen sie zu ihren Pfarrern
und zur Kirchenleitung in Rom? Welche Medien nutzen sie und wie nehmen sie das Erscheinungsbild
der Kirche in den Medien wahr? Diese Fragen hat das Heidelberger Marktforschungsinstitut
„Sinus“ gemeinsam mit dem kirchlichen Beratungsunternehmen „Medien-Dienstleistungsgesellschaft“
(MDG) untersucht. Es ist die erste derartige Studie seit der anhaltenden Welle von
Medienberichten über Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche, die in den vergangenen
drei Jahren weite Teile der Öffentlichkeit bewegte. Die Forschungsergebnisse sollen
an diesem Donnerstag in München vorgestellt werden.
Für die Studie haben die
Forscher je zehn Katholiken aus jedem der zehn gesellschaftlichen Milieus in Deutschland
ausführlich befragt. Darunter sind konservative Milieus mit einem traditionell hohen
Katholikenanteil ebenso wie dynamischere Milieus, in denen Katholiken weniger als
ein Drittel ausmachen. Von den Ergebnissen erhoffen sich die Bischöfe Aufschlüsse
über die Entwicklung der Kirche an der Basis.
Eine vergleichbare Sinus-Studie
im Jahr 2005 hatte unter anderem ergeben, dass die katholische Kirche zu wenig im
Internet präsent ist und dass sie in den moderneren und experimentellen Milieus an
Boden zu verlieren scheint.