2013-01-22 11:19:05

D: Katholische Krankenhäuser weisen Kritik der Politiker zurück


In der Debatte um den Umgang mit Vergewaltigungsopfern in katholischen Kliniken hat der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) Drohungen von Politikern zurückgewiesen. Im konkreten Kölner Fall seien Fehler gemacht worden, sagte KKVD-Geschäftsführer Thomas Vortkamp am Dienstag in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. Dennoch sei es lächerlich, dass „jetzt manche Gesundheitspolitiker meinen, katholische Kliniken gänzlich in Frage stellen zu müssen.“ Kirchliche Krankenhäuser hätten „das verfassungsrechtlich geschützte Recht, bestimmte medizinische Leistungen wie Abtreibungen nicht anbieten zu müssen“. Vortkamp reagierte auf Äußerungen von Gesundheitspolitikern von CDU, SPD und Grünen, die nach der Abweisung eines Vergewaltigungsopfers durch zwei Kölner Kliniken gefordert hatten, dass katholische Krankenhäuser „vom Netz genommen werden“ sollten.

Laut Vortkamp stehen die katholischen Kliniken in Deutschland in einem „enormen Spannungsfeld“ zwischen kirchlichen Moralvorstellungen und gesellschaftlichen Erwartungen. Das zeige sich etwa bei Themen wie der „Pille danach“, der Pille oder Fragen der Empfängnisverhütung. Die kirchlichen Häuser wollten deshalb auch das Gespräch mit den Bischöfen suchen, kündigte der Geschäftsführer an. Dabei müsse geklärt werden: „Kann man sich völlig abschotten, kann man alles mitmachen? Das sind schwierige ethische Fragen, die aber die einzelnen Krankenhäuser nicht allein lösen können.“

Der KKVD vertritt bundesweit etwa 435 Kliniken in katholischer Trägerschaft mit etwa 98.000 Betten und an die 165.000 Beschäftigten. Bei den rund 2.000 Kliniken bundesweit ist jedes vierte Krankenhaus in katholischer Trägerschaft.

(kna 22.01.2013 sta)








All the contents on this site are copyrighted ©.