2013-01-21 14:54:32

Ägypten: „Falsch, dass Christen hier nicht leben können“


Der neue koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaac Sidrak setzt große Hoffnungen auf seinen orthodoxen Amtsbruder Tawadros II. Dessen „spirituelle Sensibilität“ und seine ökumenische Offenheit seien ein „starkes Signal, das der Herr uns gibt, damit wir auf die Einheit der Christen zugehen“. Das sagte der neugewählte Patriarch dem vatikanischen Fidesdienst. Ibrahim widersprach Berichten, nach denen es für Christen mittlerweile kaum noch möglich sei, in Ägypten zu leben. Natürlich gebe es „Infiltrationen“ durch radikale Muslime aus dem Ausland in Ägypten, doch das sei eine Bedrohung nicht nur für die Christen, sondern genauso für die Muslime am Nil. Christen sollten jetzt nicht einer Sektierer-Versuchung nachgeben und sich nicht in eine Nische flüchten. Wenn sogar Christenführer ihren eigenen Leuten raten würden, keinen Kontakt zu Muslimen zu haben, „dann verlieren wir die Freiheit und die Offenheit, die uns als Jünger Christi eigentlich auszeichnen sollten“. Ibrahim steht seit dem 15. Januar an der Spitze der kleinen koptisch-katholischen Gemeinschaft in Ägypten; er ist im Patriarchenamt Nachfolger von Kardinal Antonios Naguib. Die meisten Christen in Ägypten sind orthodoxe Kopten; sie machen ungefähr zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung aus.

(fides 21.01.2013 sk)








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