Die FARC-Guerilla hat nach zwei Monaten die unilaterale Waffenruhe aufgehoben. Das
erklärte deren Chef-Unterhändler Ivan Marquez bei den Friedensverhandlungen in Kuba.
Er rief die kolumbianische Regierung dazu auf, einen bilateralen Waffenstillstand
zu vereinbaren. Präsident Juan Manuel Santos will aber erst auf ein Friedensabkommen
warten. Die Bischöfe Kolumbiens bitten unterdessen die FARC, die Waffenruhe doch noch
einmal zu verlängern. Sollte nun auch die Guerilla die Kämpfe wieder aufnehmen, dann
sei wieder die Zivilbevölkerung das erste Opfer, so Bischof José Daniel Falla. Er
ist Generalsekretär der Bischofskonferenz. Die Bischöfe seien bereit, vermittelnd
zwischen Regierung und Rebellen zu wirken, so Falla. Die vor zwei Monaten gestartete
Verhandlungsrunde in Havanna ist der vierte Versuch, den Konflikt beizulegen. Seit
den 1960er Jahren bekriegen sich die beiden Parteien. Schätzungen zufolge kostete
der Konflikt bislang über 200.000 Menschen das Leben.