2013-01-20 12:58:54

Syrien: Nuntius fordert Waffenstillstand


RealAudioMP3 In Syrien geht der Krieg mit unverminderter Härte weiter. Mit Sicherheit hatte Papst Benedikt auch die Zivilbevölkerung in Syrien im Blick, als er am Sonntag von zahlreichen unschuldigen Opfern bewaffneter Konflikte sprach. Jüngst erst starben bei einem Luftangriff auf einen Vorort von Damaskus zwölf Menschen. Der Papstbotschafter in dem Land, Erzbischof Mario Zenari, fordert derweil einen Waffenstillstand aus humanitären Gründen und appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, in diesem Sinne auf die Konfliktpartner einzuwirken. Im Gespräch mit Radio Vatikan beklagte er den Mangel an Lebensmitteln und Energie. Angesichts eines harten Winters in diesem Jahr, sei dies besonders tragisch.

„Die Lage wird leider immer schlimmer. Jeden Tag hören wir hier in Damaskus Explosionen, Jagdflieger, Bombeneinschläge… Anderswo im Land ist es das gleiche! Leder scheint eine Lösung des Konflikts in immer weitere Ferne zu rücken. Es ist kein Licht am Ende deis Tunnels zu erkennen…“

Der Winter soll in diesem Jahr besonders hart sein…

„Vor eine Woche ist sehr viel Schnee gefallen. Die Menschen wissen nicht, wie sie heizen sollen und haben begonnen, Holz zu schlagen. Das ist hier strengstens verboten, weil das die Versteppung fördert. Daher kann man sich vorstellen, wie schwierig die Lage ist. Wir haben es hier wirklich mit einer humanitären Katastrophe zu tun. Die internationale Gemeinschaft muss handeln und die Kriegsparteien dazu drängen, einen humanitären Waffenstillstand zuzulassen. Die Menschen halten dem harten Winter, dem Mangel an Lebensmitteln, Kleidung und Arzneien nicht mehr stand.“

Und die Christen?

„Die Christen sind arabische Bürger und als solche leiden sie genauso wie alle anderen an den Folgen des Krieges. Auch sie beklagen Verletzte und Tote. Ich möchte besonders an eine Ordensschwester erinnern, die in der Nähe der Universität von Aleppo war, als dort vor einer Woche eine Bombe explodiert ist. Sie ist nicht mehr nach Hause zurückgekehrt, und nun fürchten wir, dass sie das Schicksal der vielen Opfer dieses schrecklichen Anschlags teilt.“

Der Vatikanbotschafter ist einer der letzten diplomatischen Vertreter, die noch in Damaskus ausharren.

(rv 20.01.2013 mc)








All the contents on this site are copyrighted ©.