Der Heilige Stuhl
begrüßt die Initiative von Barack Obama gegen Waffen. Unter dem Eindruck des Massakers
von Newtown will der US-Präsident den Verkauf von Sturmgewehren mit einem Bündel von
Maßnahmen besser überwachen und einschränken. Die Pläne, die in dieser Woche vorgestellt
wurden, spalten die amerikanische Öffentlichkeit. Vatikansprecher Federico Lombardi
nennt sie in einem Editorial „sicher einen Schritt in die richtige Richtung“.
„Man
schätzt, dass die Amerikaner heute ungefähr 300 Millionen Feuerwaffen besitzen. Keiner
kann sich vormachen, dass es schon reichen würde, ihre Zahl und ihren Gebrauch einzuschränken,
um künftig solche furchtbaren Massaker wie das von Newtown zu verhindern. Newtown
hat das Gewissen Amerikas und der Welt aufgerüttelt. Aber man darf sich eben nicht
mit bloßen Worten begnügen. Und in den Händen von psychisch kranken oder haßerfüllten
Menschen sind Waffen besonders gefährlich.“
In Newtown hatte letzten Monat
ein psychisch labiler Mann zwanzig Erstklässler in einer Grundschule getötet. Die
letzte größere Reform im US-Waffenrecht geht auf das Jahr 1968 zurück.
„47
Führer verschiedener Konfessionen und Religionen haben an die US-Abgeordneten appelliert,
Feuerwaffen einzuschränken, weil sonst die Gesellschaft einen unakzeptabel hohen Preis
an Massakern und sinnlosen Todesfällen zahlen muss. Dem schließe ich mich an! Die
US-Gesellschaft führt eine Debatte, die für ein Wachstum an Zivilgesellschaft und
Moral nötig ist. Natürlich können Waffen auch ein Instrument legitimer Selbstverteidigung
sein – nicht nur in den USA, sondern vielerorts in der Welt –, aber mit Sicherheit
sind sie – wo auch immer sie eingesetzt werden – das Hauptinstrument für Drohungen,
Gewalt und Tod.“
Darum könne man gar nicht unermüdlich genug auf internationaler
Ebene zur Abrüstung aufrufen, zu Schritten gegen Waffenproduktion, Waffenhandel, Waffenschmuggel,
„die von unwürdigen wirtschaftlichen oder Machtinteressen genährt werden“, so der
Jesuit Lombardi.
„An Waffen gibt es immer und überall zuviel! Wie der Papst
auf seinem Flug zum Libanon gesagt hat: Wir sind alle bestürzt über die Massaker in
Syrien, aber immer noch strömen Waffen ungehindert in das Land. Frieden kommt aus
dem Herzen, aber er wird einfacher zu erreichen sein, wenn wir weniger Waffen in Händen
haben!“