2013-01-19 12:26:00

Vatikan begrüßt Obama-Initiative gegen Waffen


RealAudioMP3 Der Heilige Stuhl begrüßt die Initiative von Barack Obama gegen Waffen. Unter dem Eindruck des Massakers von Newtown will der US-Präsident den Verkauf von Sturmgewehren mit einem Bündel von Maßnahmen besser überwachen und einschränken. Die Pläne, die in dieser Woche vorgestellt wurden, spalten die amerikanische Öffentlichkeit. Vatikansprecher Federico Lombardi nennt sie in einem Editorial „sicher einen Schritt in die richtige Richtung“.

„Man schätzt, dass die Amerikaner heute ungefähr 300 Millionen Feuerwaffen besitzen. Keiner kann sich vormachen, dass es schon reichen würde, ihre Zahl und ihren Gebrauch einzuschränken, um künftig solche furchtbaren Massaker wie das von Newtown zu verhindern. Newtown hat das Gewissen Amerikas und der Welt aufgerüttelt. Aber man darf sich eben nicht mit bloßen Worten begnügen. Und in den Händen von psychisch kranken oder haßerfüllten Menschen sind Waffen besonders gefährlich.“

In Newtown hatte letzten Monat ein psychisch labiler Mann zwanzig Erstklässler in einer Grundschule getötet. Die letzte größere Reform im US-Waffenrecht geht auf das Jahr 1968 zurück.

„47 Führer verschiedener Konfessionen und Religionen haben an die US-Abgeordneten appelliert, Feuerwaffen einzuschränken, weil sonst die Gesellschaft einen unakzeptabel hohen Preis an Massakern und sinnlosen Todesfällen zahlen muss. Dem schließe ich mich an! Die US-Gesellschaft führt eine Debatte, die für ein Wachstum an Zivilgesellschaft und Moral nötig ist. Natürlich können Waffen auch ein Instrument legitimer Selbstverteidigung sein – nicht nur in den USA, sondern vielerorts in der Welt –, aber mit Sicherheit sind sie – wo auch immer sie eingesetzt werden – das Hauptinstrument für Drohungen, Gewalt und Tod.“

Darum könne man gar nicht unermüdlich genug auf internationaler Ebene zur Abrüstung aufrufen, zu Schritten gegen Waffenproduktion, Waffenhandel, Waffenschmuggel, „die von unwürdigen wirtschaftlichen oder Machtinteressen genährt werden“, so der Jesuit Lombardi.

„An Waffen gibt es immer und überall zuviel! Wie der Papst auf seinem Flug zum Libanon gesagt hat: Wir sind alle bestürzt über die Massaker in Syrien, aber immer noch strömen Waffen ungehindert in das Land. Frieden kommt aus dem Herzen, aber er wird einfacher zu erreichen sein, wenn wir weniger Waffen in Händen haben!“

(rv 19.01.2013 sk)








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