Cor Unum-Sekretär: Katholische Hilfswerke stehen unter Druck
Das christliche Menschenbild
steht unter dem Druck der gegenwärtigen westlichen Ethik. Die Vollversammlung des
Päpstlichen Rates Cor Unum – der für die Hilfswerke zuständigen Vatikanbehörde – hat
sich deswegen diese Problematik zum Thema gesetzt. Seit Mittwoch tagen die Mitglieder
und Berater des Rates gemeinsam mit Experten auf diesem Gebiet. Der Sekretär des Rates,
Giampietro Dal Toso, erläutert gegenüber Radio Vatikan die Schwierigkeiten, mit denen
sich katholische Hilfswerke derzeit auseinandersetzen müssten.
„Es gibt
internationale Akteure, die versuchen, ein gewisses Menschenbild zu verbreiten, das
nicht mit dem katholischen oder ganz allgemein mit dem christlichen Menschenbild zusammenpasst.
Noch tragischer ist, dass gewisse humanitäre Hilfeleistungen unter bestimmten Bedingungen
gestellt werden, die wir nicht teilen können. Deshalb wollten wir bei dieser Vollversammlung
unsere katholischen Hilfswerke auf dieses große anthropologische Problem aufmerksam
machen.“
Ein Beispiel hiefür sei die Gender-Ideologie, bei der die Unterscheidung
zwischen Mann und Frau verneint werde. Solche Debatten beeinflussten sehr stark den
Dialog zwischen säkularen und kirchlichen Hilfsorganisationen. Doch die katholische
Kirche wolle nicht einfach kritisieren, sondern weiterhin mit allen Hilfsorganisationen
zusammenarbeiten, so Dal Toso weiter.
„Unser Ziel ist es, dass im Dialog
mit anderen internationalen Organisationen auch das christliche Menschenbild mit all
seinen Herausforderungen und Möglichkeiten hervorgehoben wird. Es geht also vor allem
darum, wie wir einen positiven Beitrag zu diesen Debatten beitragen können.“
An
diesem Samstag treffen die Mitglieder und Teilnehmer der Vollversammlung von Cor Unum
den Papst bei einer Audienz im Vatikan.