Einen Tag vor Beginn
der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen hat Papst Benedikt XVI. zu weiteren
Anstrengungen in der Ökumene aufgerufen. Der ökumenische Weg führe auf die „volle
und sichtbare Einheit“ aller Christen zu, betonte Benedikt XVI. am Donnerstagmittag
vor einer ökumenischen Delegation aus Finnland. Dabei gelte es „den engen Pfad der
Treue zu Gottes Wille gemeinsam zu gehen, welche Schwierigkeiten und Hindernisse uns
auch immer begegnen“, so der Papst:
„Auf den Wegen der ökumenischen Einheit
Fortschritte zu machen erfordert, dass wir noch vereinter im Gebet werden und uns
noch mehr dem Streben nach Heiligkeit verpflichten, weiter sollten wir uns in den
Bereichen der theologischen Forschung und Kooperation im Dienst einer gerechten und
brüderlichen Gesellschaft mehr engagieren.“
Etwa drei Viertel der Bevölkerung
gehören in Finnland der Evangelisch-Lutherischen Kirche an. Zur katholischen Kirche,
die sich in Finnland zu großen Teilen aus Einwanderern speist, gehören weniger als
ein Prozent. Etwas mehr Mitglieder haben mit um ein Prozent die orthodoxen Kirchen.
Der Papst hofft auf einen Ausbau der Beziehungen unter den christlichen Konfessionen
in dem Land:
„Liebe Freunde, es ist meine Hoffnung, dass euer Besuch in
Rom helfen wird, die ökumenischen Beziehungen aller Christen in Finnland zu stärken.
Lasst uns Gott für all das bisher Erreichte danken. Und lasst uns dafür beten, dass
der Geist der Wahrheit Christi Gefolgschaft in eurem Land zu noch größerer Liebe und
Einheit führt, wie zu dem Bemühen, im Lichte des Evangeliums zu leben und dieses Licht
auf die großen moralischen Fragen zu werfen, die unsere Gesellschaften heute umtreiben.“
Christen
sollten all denen Freude und Hoffnung vermitteln, die einen festen Bezugspunkt in
der sich schnell wandelnden Welt suchten, so Benedikt XVI. weiter. Jedes Jahr
in der zweiten Januarhälfte kommt eine katholisch-lutherische Delegation aus Finnland
in den Vatikan - anlässlich des Gedenktages des finnischen Missionars und Märtyrers
Bischof Heinrich von Uppsala am 18. Januar.
Abschlussgottesdienst zur
Gebetswoche mit Papst Benedikt Die Weltgebetswoche für die Einheit der
Christen geht vom 18.-25. Januar; auf der Südhalbkugel wird sie dagegen an Pfingsten
begangen. Der Papst feiert zum Abschluss der Gebetswoche am 25. Januar einen ökumenischen
Gottesdienst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern in Rom. In Deutschland findet
der zentrale Gottesdienst zur Gebetswoche am kommenden Sonntag im Braunschweiger Dom
statt; dabei wird zum ersten Mal der Ökumene-Preis der Arbeitsgemeinschaft Christlicher
Kirchen (ACK) verliehen. Die Texte für die Gebetswoche kommen in diesem Jahr von der
Christlichen Studierendenbewegung in Indien (SCMI).