2013-01-17 14:20:21

D: Imageverlust der Kirche


Der Streit um die kirchliche Missbrauchsstudie hat einer Umfrage zufolge dem Ansehen der katholischen Kirche geschadet. 75 Prozent der Befragten äußerten die Einschätzung, die Kirche wolle eine Aufklärung des Missbrauchsskandals verhindern. Demgegenüber hat sich das allgemeine Bild von der Kirche nur bei jedem dritten Befragten verschlechtert, wie aus der von der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ in Auftrag gegebenen Studie weiter hervorgeht. Als möglichen Schritt zur Wiederherstellung des Vertrauens nannten zwei Drittel der Befragten eine Akteneinsicht für Missbrauchsopfer, ähnlich wie dies für Stasi-Bespitzelte der Fall ist. Die Beauftragung eines anderen unabhängigen Forschungsinstituts für die Studie hält jeder Zweite für sinnvoll, die Einrichtung einer kirchlichen Internetseite zu dem Thema fand bei 41 Prozent der Befragten Zustimmung. Für die repräsentative Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen dem 11. und 14. Januar 1009 Personen.

Besonders groß ist die Skepsis der Umfrage zufolge bei den über 60-Jährigen. Hier sind 82 Prozent der Meinung, die Kirche sei an einer Aufarbeitung nicht interessiert. Unter den Katholiken bescheinigen weiterhin 28 Prozent ihrer Kirche einen guten Willen; doch auch in dieser Gruppe äußern 66 Prozent Zweifel an der Aufklärungsarbeit. Bei den Protestanten beträgt der Anteil 78 Prozent, bei den Konfessionslosen 83 Prozent. Der Umfrage von „Christ & Welt“ zufolge sind diese Ereignisse für 16 Prozent der Befragten Anlass, über einen Kirchenaustritt nachzudenken. Mit 20 beziehungsweise 26 Prozent liegt der Wert in der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen und der 45- bis 59-Jährigen besonders hoch.

(christ & welt/kna 17.01.2013 pr)








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