Schweiz: Bischof Huonder regt „gute Geschiedenenpastoral“ an
Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, hat sich am Wochenende mit geschiedenen Katholiken
getroffen. Das gab das Bistum an diesem Dienstag bekannt. Er habe zur Anregung einer
„guten Geschiedenenpastoral“ einen ersten Schritt tun wollen, heißt es in einem Bericht
von Bischofsvikar Christoph Casetti über einen „Tag der Begegnung“ in Einsiedeln.
Dieser stand unter dem Titel „Getrennt, geschieden, wiederverheiratet in der Kirche“
und wurde in Anwesenheit des Bischofs von über 30 Betroffenen besucht. Alle Teilnehmenden
seien dankbar gewesen für die Präsenz und das offene Ohr des Bischofs, schreibt Casetti.
Die Nöte und Sorgen nach einer Trennung und Scheidung seien vielfältig. Ebenso habe
sich an diesem Tag aber auch gezeigt, dass die Lehre der Kirche unterschiedlich wahrgenommen
werde: „Manche leiden unter ihr, für manche ist sie jedoch auch eine große Hilfe.“
Beispiele
besprochen Casetti selber, im Bistum Chur der für Ehe und Familie zuständige
Bischofsvikar, erläuterte die geltenden Weisungen der Kirche. Ferner wurden „in eindrücklichen
Zeugnissen“ zwei kirchliche Initiativen für Geschiedene vorgestellt: die Familie Solitude
Myriam und die Gruppe Magnificat. Beide Initiativen helfen ihren Mitgliedern, „im
Glauben zu wachsen und die Treue zum Ehesakrament zu leben, auch wenn der andere Ehepartner
abwesend ist“, heißt es im Bericht. Die Ansichten seien zwar teilweise sehr unterschiedlich
gewesen, doch seien die Gespräche in der Mittagspause in einer wohlwollenden Atmosphäre
geführt und die Beiträge im Plenum in gegenseitigem Respekt vorgetragen und angehört
worden, merkt Casetti an. Bischof Vitus Huonder habe sich nach der gemeinsamen eucharistischen
Anbetung mit dem Hinweis verabschiedet, selber bereichert nach Hause zu gehen.