Stefan Schlager: Lust
auf Glauben. 36 Meditationen. Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Nicht
das Vielwissen sättigt die Seele, sondern das innere Verkosten der Dinge. So in etwa
drückt sich der heilige Ignatius von Loyola aus, wenn er Betende davon abhalten will,
wissen zu wollen. Es geht nicht um Wissen, sondern um Regungen, um Meditation, um
Nachspüren, es geht darum, dem Meditierten Raum zu geben im eigenen Leben. Katechismen
– also Glaubenswissen – sind also nur ein erster Schritt, wenn man sich mit dem eigenen
Glauben auseinandersetzen will. Stefan Schlager versucht mit seinem kleinen Buch „Lust
auf Glauben“ einen zweiten Schritt, eben durch kurze Nach-Denk-Stücke oder Meditationen.
Da geht es um „die Stille, die herausfordert“ – Advent. Da geht es „gegen Dunkelheiten“
– die Krippe. Da geht es darum, gehalten zu sein, wenn man unten ist – Allerseelen.
Pfingsten, Christkönig, die heilige katholische Kirche, das Credo in seinen einzelnen
Sätzen. Schlager schafft Zugänge. Jeder dieser kurzen Texte beginnt konkret. Leicht
geschrieben wird eine Brücke gebaut zu den Dingen, die oftmals nicht mehr verständlich
sind oder die schon viel zu selbst-verständlich geworden sind. Dem Buch geht es nicht
um die großen Weisheiten und neuen Einsichten, es ist in dem Sinn kein theologisches
Buch. Es überlässt das Denken und Meditieren dem Leser. „In der Schwäche für den
Menschen liegt seine Stärke“ – dieser Satz über Jesus Christkönig fasst es ganz gut
zusammen: Von menschlichen Erfahrungen ausgehend und menschliche Erfahrungen ernst
nehmend wird Gott Mensch. Und diesen Weg nachzugehen, dazu will dieses Buch anregen.
Das
Buch ist im Echter Verlag erschienen und kostet etwa 13 €.