Papst an Vatikangendarmerie: „Eine feste Moral soll Euch leiten“
„Fast täglich treffe
ich einen von Euch an den verschiedensten Orten und kann mich persönlich von eurer
professionellen Arbeit überzeugen, die ihr zum Schutz des Papstes und aller im Vatikanstaat
ausübt.“ Mit diesen Worten hat Papst Benedikt XVI am Freitagabend der Vatikangendarmerie
für ihren Einsatz gedankt. Der Wach- und Kontrolldienst sei wichtig und delikat zugleich:
Er verlange Sorgfalt und Eifer, aber auch Geduld, Beharrlichkeit und Bereitschaft
zum Zuhören, so Benedikt XVI. Er lobte zudem den Einsatz der Gendarmerie für die Pilger:
„Ihr
versteht es, in jedem Pilger und Besucher einen Bruder zu erkennen, den Gott eure
Wege kreuzen lässt. So nehmt Ihr alle höflich und hilfsbereit auf, mit dem Gefühl,
dass wir alle Teil einer großen Familie sind.“
Die aus italienischen Staatsbürgern
bestehende vatikanische Gendarmerie wurde im Jahr 1816 von Papst Pius VII. gegründet
und ist neben der Schweizergarde für Ordnungs- und Sicherheitsaufgaben im Vatikanstaat
zuständig. Teil der Vatikangendarmerie können ledige Männer im Alter zwischen 21
und 25 Jahren werden. Neben der physischen Eignung sind der gelebte Glaube und die
richtige Einstellung fundamental:
„Eure Arbeit für den Heiligen Stuhl wird
noch besser und auch für Euch persönlich bereichernder sein, wenn Ihr sie mit Seelenruhe
und in Harmonie ausübt. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Euren Dienst hier lange Zeit
verseht. So kann Vertrauen wachsen und Euch unterstützen sowie alle Mitglieder der
Vatikangendarmerie ermutigen – auch in schwierigen Momenten. Je felsenfester die moralischen
Prinzipien sind, die Euer Handeln leiten, desto angesehener wird auch Euer Einsatz
sein. Übt Eure Arbeit weiterhin in diesem Sinne aus!“
Die Gendarmerie stand
im vergangenen Jahr in der Affäre Vatileaks im Zentrum der Aufmerksamkeit, als sie
Paolo Gabriele verhaftete und die Untersuchung des Verschwindens von vertraulichen
Dokumenten aus dem Vatikan durchführte.