Der Kriminologe Christian Pfeiffer hat sich nach der anfänglich scharfen Kritik an
der Kirche versöhnlicher in der Debatte um die Aufklärung sexuellen Missbrauchs gegeben.
Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur bedauerte er, dass es zu einem
so destruktiven Streit gekommen sei. Auch appellierte er an die Kirche, die wissenschaftliche
Erforschung des Missbrauchs fortzusetzen. Sein Institut könne dabei mithelfen. Die
Forderung der deutschen Bischofskonferenz, den Vorwurf der Zensur fallen zu lassen,
lehnt Pfeiffer jedoch ab. Auch bekräftigt er weiterhin, dass die Kirche aus Anlass
des Forschungsprojekts Akten vernichtet hätte. Tatsächlich sieht das Kirchenrecht
eine Vernichtung von Akten nach zehn Jahren vor. Der Tatbestandsbericht, der aufbewahrt
werden muss, reiche nicht zur Aufklärung der Fälle aus, so Pfeiffer.