In Pakistan sind bei einer Reihe von Bombenexplosionen am Donnerstag mehr als hundert
Menschen zum Opfer gefallen. Besonders schlimm traf es die Provinzhauptstadt Quetta
im Südwesten des Landes. Dort detonierten drei Sprengsätze. Es gab viele Tote und
Verletzte. Allein 86 Menschen starben in einem vielbesuchten Billardsalon in einem
schiitisch geprägten Viertel von Quetta, der Hauptstadt der Unruheprovinz Belutschistan.
Bei der Detonation zweier Sprengsätze im Abstand von fünf Minuten wurden in dem Spiellokal
zudem mehr als 120 Menschen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Zu dem Anschlag bekannte
sich die militante Sekte Lashkar-e-Jhangvi. Nach eigenen Angaben hatte sie zunächst
einen Selbstmordattentäter vorgeschickt, bevor sie per Fernbedienung eine Autobombe
zündete. Angriffe von radikalen Sunniten auf die schiitische Minderheit sind in Pakistan
keine Seltenheit. Es war der blutigste Anschlag auf Schiiten in Pakistan überhaupt.
Laut Human Rights Watch wurden noch nie so viele Schiiten in einem Jahr in Pakistan
getötet wie 2012.