Die Münchner Juristin Marion Westpfahl wirft dem Hannoveraner Kriminologen Christian
Pfeiffer problematische Veröffentlichungspläne bei der gescheiterten Missbrauchsstudie
vor. Der Professor habe dem wissenschaftlichen Beirat gegenüber erklärt: „Das entscheidet
der Markt“, sagte die Anwältin dem Münchner Merkur. Es sei aber „schon problematisch,
wenn er mit solchen persönlichen Daten über die Dörfer geht“. Westpfahl hatte im Jahr
2010 im Auftrag des von Pfeiffer kritisierten Erzbistums München und Freising dessen
Missbrauchsfälle seit 1945 anhand von mehr als 13.000 Akten aufgearbeitet. Sie kam
zum Ergebnis, dass die Akten völlig unzureichend geführt und in größerem Umfang vernichtet
worden seien. Die Kleriker hätten über die Jahre einen „rücksichtslosen Schutz des
eigenen Standes“ betrieben. Jetzt betonte Westpfahl gegenüber dem „Münchner Merkur,
dass es damals bei ihrem Bericht „nichts gab, was auch nur ansatzweise einer Zensur
nahegekommen“ sei. Sie habe alle Erkenntnisse ausschöpfen dürfen.