Unglücklich über die Weiterführung der Asylproteste mit Hungerstreik in der Wiener
Votivkirche zeigt sich der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau. Die Caritas sei
bereits am 18. Dezember in die besetzte Kirche gerufen worden, um zu deeskalieren;
seither biete sie den protestierenden Flüchtlingen Alternativen zur Unterbringung
in der kalten Kirche an. Die Lage in dem Gebäude könne, so Landau im ORF, auf Dauer
nicht befriedigend sein. Die Caritas wolle weiter „mit den Menschen im Gespräch bleiben“
und dabei auch Erreichtes deutlich machen - darunter etwa das Gespräch mit der Innenministerin
oder die Thematisierung auch durch den Wiener Bürgermeister. Lösungen würden jedoch
bei der Politik liegen, während der Caritas die Betreuung und das Anbieten von Hilfe
obliege. Zur Frage nach etwaigem Rückzug aus dieser Rolle stellte Landau klar: „Solange
Menschen in Not sind, bieten wir diese Hilfe an.“ Die Hilfe müsse jedoch auch von
der Gegenseite selbst angenommen werden – „zwingen können wir dazu niemanden“. Zur
Frage der in Medien und Politik vielfach diskutierten Unterstützern der Flüchtlinge
in der Votivkirche sagte Landau, einzelne würden die Not anderer ausnutzen und „aus
ihr Kapital schlagen“, ohne dabei jedoch Namen zu nennen. Ihm falle auf, so der Caritas-Präsident,
dass Gespräche oft „vernünftig verlaufen, dann kommt plötzlich ein Umschwung“. Fraglich
sei, ob sich die Berater der Flüchtlinge auch des damit verbundenen Risikos bewusst
seien. Bezüglich des Hungerstreiks habe die Caritas „wirklich Sorge: Er kann gesundheitlich
Schaden anrichten“, so Landau, zudem werde so ein sinnvolles Gespräch erschwert.