Katholische Laienverbände in Indien lehnen die Todesstrafe und ebenso die chemische
Kastration von Vergewaltigern ab. In einem Statement wenden sie sich gegen einen entsprechenden
Gesetzesvorschlag. Todesstrafe oder Kastration seien „nicht mit der christlichen Position
vereinbar“, so der Verband „Catholic Secular Forum“ (CSF) mit Sitz in Bombay. Die
Regierung will mit dem Gesetz auf den Fall der 23-jährigen Studentin reagieren, die
Mitte Dezember in Delhi von fünf jungen Männer vergewaltigt wurde und am Monatsende
an den Folgen der Gewalt starb. In ihrem Memorandum an die indische Regierung fordern
christliche Bewegungen, Aufklärungsunterricht als Pflichtfach an den staatlichen Schulen
einzuführen. Zur Bekämpfung von Vergewaltigungen „muss die Mentalität der Schüler
geändert werden“, wobei die Betonung „auf der Gleichberechtigung zwischen Mann und
Frau“ liegen müsse. An kirchlichen Schulen in der syrisch-malabarischen Erzdiözese
Anrakulam-Angamaly in Kerala gibt es bereits Aufklärungsunterricht für Kinder ab einem
Alter von zehn Jahren. Die Bewegungen wenden sich aber auch an die Bischöfe: Würden
sich die insgesamt 15.000 katholischen Schulen und Bildungseinrichtungen in ganz Indien
für einen solchen Aufklärungsunterricht interessieren, könnte damit nach Ansicht der
Laienbewegung viel bewirkt werden.