2013-01-08 15:13:14

Österreich: Trotz sinkender Katholikenzahlen christlich geprägt


RealAudioMP3 Auch wenn die Zahl der Kirchenmitglieder in Österreich langsam sinkt, bleibt die Alpenrepublik weiterhin ein christlich geprägtes Land. Dies sagte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn gegenüber „Kathpress“. Er äußerte sich angesichts der an diesem Dienstag veröffentlichten Kirchenstatistik. Demnach ist die Anzahl der Katholiken in Österreich vom Jahr 2011 zum Jahr 2012 leicht gesunken. Insgesamt gibt es 5,36 Millionen Katholiken in Österreich. Stichtag ist der 31. Dezember 2012.

Der Medienreferent der Bischofskonferenz, Paul Wuthe kommentierte die aktuellen Katholikenzahlen gegenüber „Kathpress“ so:

„Wenn rund 0,7 Prozent der Katholilken die Kirche im letzten Jahr verlasen haben, so ist das natürlich sehr bedauerlich. Andererseits kann man auch sagen, dass 99,3 Prozent weiterhin treu zu ihrer Kirche stehen und in ihr auch Heimat finden. Das zeigen auch die Zahlen hinsichtlich der Geburten, der Taufen, der Erstkommunionen, der Firmungen aber auch der Begräbnisse. Man sieht, dass hier die Kirche sehr nahe bei den Menschen ist und dass auch der Dienst der seelsorglichen Begleitung der Kirche sehr stark angenommen wird.“

Der erneute Rückgang bei den Kirchenaustritten könne auch als positives Zeichen dafür gewertet werden, dass die katholische Kirche weiter Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen konnte. Die Zahlen von 2012 sowie die Entwicklung seit der Missbrauchskrise 2010 würden zeigen, dass die von der Kirche gesetzten Maßnahmen zur Missbrauchsaufklärung mehrheitlich positiv aufgenommen würden.

Wuthe erinnerte zudem daran, dass Österreich ein stark christlich geprägtes Land sei. Dies zeige etwa eine Umfrage:

„wo über 80 Prozent der Befragten ‚Österreich soll ein christliches Land bleiben.’ Zu bedenken ist weiter, dass auch gemeinsam mit den anderen christlichen Kirchen fast 85 Prozent der Österreicher getauft sind. Es zeigt sich da auch ein interessantes Phänomen, auf das auch Kardinal Schönborn noch einmal hingewiesen hat: Selbst Ausgetretene erbitten immer wieder für ihre Kinder die Taufe. Das bedeutet, dass die Kirchenbindung zwar bei einigen in Österreich abnimmt - daraus kann man aber nicht schließen, dass deswegen der christliche Glaube automatisch geringer wird. Die Menschen bleiben Suchende. Sie suchen Orientierung in der Kirche - auch jene, die ausgetreten sind. Für sie will die Kirche weiterhin da sein. Die Kirchentüren sind für sie und alle anderen offen.“

Bei den Angaben zu den Kirchenaustritten für 2012 handelt es sich um vorläufige Zahlen. Kleinere Korrekturen - vor allem bei den Neu- oder Wiedereintritten - sind noch zu erwarten, da noch nicht in allen Diözesen die Daten für die letzten Monate des Vorjahres umfassend vorliegen. Erfahrungsgemäß werden die Zahlen der Kircheneintritte (Aufnahmen und Wiederaufnahmen) noch leicht steigen. Damit dürfte 2012 in etwa das Niveau von 2011 erreicht werden.

(kap/kipa 08.01.2013 sta/mw)







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