Führer der römisch-katholischen Kirche in Venezuela sehen die Stabilität des Landes
in Gefahr. Im Zusammenhang mit der langen Abwesenheit des venezuelanischen Präsidenten
Hugo Chavez hätten sie steigende Spannungen festgestellt, so die Bischofskonferenz
des Landes. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP an diesem Dienstag. Chavez war
aufgrund einer Krebserkrankung lange abwesend; am 11. Dezember wurde er in Kuba operiert.
Der
Vorsitzende der venezuelanischen Bischofskonferenz, Bischof Diego Padron, sagte am
Montag angesichts der gegensätzlichen Haltungen von Opposition und Regierung: „Die
politische und soziale Stabilität des Landes ist ernsthaft gefährdet.“ Zudem kritisierten
die Mitglieder der Bischofskonferenz, dass die Regierung die Menschen zu wenig über
den Gesundheitszustand des Präsidenten informiert hätte.
Gemäß der venezuelanischen
Verfassung soll Chavez an diesem Donnerstag (10. Januar) seinen Präsidentschaftsschwur
leisten. Aufgrund seiner Erkrankung wird er aber wohl nicht persönlich anwesend sein.
Dies kritisierte die venezuelanische Bischofskonferenz als „moralisch inakzeptabel“.
Ein Schwur ohne die Anwesenheit des Präsidenten sei ein Schlag gegen die Verfassung.
In den eigenen Reihen wird Chavez hingegen unterstützt: Der Schwur sei nach den nunmehr
14 Jahren Amtszeit eine reine Formalität. Wenn Chavez nicht anwesend sei, sei dies
nicht schlimm.