Bericht zur Altersarmut: Stellt Euch den Problemen!
Die Alterung der Gesellschaft
ist unaufhaltsam und es ist es nötig, sich schon heute in allen Bereichen darauf einzustellen.
Dieses Fazit zieht die Gemeinschaft Sant’ Egidio in ihrem am Montag in Rom veröffentlichten
Bericht: „Altern im 21. Jahrhundert: Ziel und Aufgabe“. Der demographische Wandel
sei eine Herausforderung: Auf dem Arbeitsmarkt, in der Politik und im Miteinander
der verschiedenen Generationen gebe es noch viel zu tun. Auch die Altersarmut sei
ein Problem: Von den 1.300 Befragten sind 53 Prozent nicht in der Lage, grundsätzliche
Dienstleistungen zu bezahlen und 34 Prozent der Älteren fehlt das Geld für nötige
Kuren. Stabile Renten und Sozialhilfe im Alter sind deshalb dringend nötig – sowohl
in Entwicklungsländern als auch überall sonst. Giuseppe Liotta von der Gemeinschaft
Sant’Egidio betonte im Gespräch mit Radio Vatikan, wie bedeutsam die Generation der
Älteren schon heute für die Gesellschaft ist:
„Viele alte Menschen unterstützen
die sozialen Strukturen in den westlichen Ländern und in Entwicklungsländern. Das
gilt für Afrika genauso, wie für Asien. In Afrika fehlt eine ganze Generation Erwachsener
– sie sind an AIDS gestorben. Dort sind die Älteren auch deshalb extrem wichtig, weil
sie die Familien sehr unterstützen.“
Aktuell gibt es auf der Welt in jeder
Sekunde zwei neue 70-jährige – und nach den Prognosen des Berichts von Sant’ Egidio
werden es immer mehr. In den Entwicklungsländern werden vier von fünf Menschen eine
Lebenserwartung von 74 bis 83 Jahren haben, so die Studie. Bessere Ernährung, bessere
Hygiene und bessere medizinische Versorgung machten dies möglich. Und angesichts dessen,
wie fit viele Menschen im Alter heute noch seien, könnte die Aktivität der älteren
Generation ein großer Vorteil für die Gesellschaft sein. Die richtige Unterstützung
sei allerdings nötig, so die Vize-Präsidentin von Helpage International, Silvia Stefanoni:
„Man
muss den Älteren die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, welche Hilfe sie benötigen,
so ist das zum Beispiel in den USA. Und in Asien gibt es ein Netzwerk, das alten Menschen
Haushaltshilfen organisiert und sie aus der Altersarmut herausholen will. Zum Beispiel
in dem diese Leute kleine Tätigkeiten übernehmen. Vor allem im landwirtschaftlichen
Bereich und in der Nähe ihrer Wohnung.“
Der Bericht wurde gemeinsam von
der UNO und der Nichtregierungsorganisation HelpAge International herausgegeben.