Patriarchen der Orthodoxie haben am Sonntag viel beachtete Weihnachtsansprachen gehalten.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. leitete am Sonntagabend die Weihnachtsliturgie
in der Moskauer Erlöserkathedrale und wandte sich vorher in einer TV-Ansprache an
die Bevölkerung. In der Ansprache appellierte er an die Gläubigen, Kinder aus Waisenhäusern
zu adoptieren. „Es sollte keine Waisen mehr in unserem Land geben“, sagte Kyrill laut
Nachrichtenagentur „Interfax“. Er verwies auf das Jesuskind, das trotz Armut in einer
Familie aufwachsen konnte. Die russische Kirche begann am Sonntagabend - ebenso wie
zahlreiche orthodoxe Kirchen in Südosteuropa, am Kaukasus, im Nahen Osten und in Nordafrika
- die Feiern zum traditionellen Weihnachtsfest, das nach dem Julianischen Kalender
immer am 6./7. Januar gefeiert wird. Die Themenwahl Patriarch Kyrills steht in Zusammenhang
mit dem umstrittene russischen Gesetz zum Verbot von Adoptionen russischer Kinder
durch US-Bürger. Das Gesetz war am 1. Januar in Kraft getreten. Die USA sehen das
auch in Russland nicht unumstrittene Adoptionsgesetz als „politisch motiviert“ an.
Es betrifft auch rund 50 laufende Adoptionsverfahren.