Die Teilnahme der rheinischen Kirche an der katholischen Heilig-Rock-Wallfahrt im
Frühjahr 2012 in Trier hat der scheidende rheinische Präses Nikolaus Schneider verteidigt.
Damit habe man „keine reformatorischen Erkenntnisse aufgeben“, sagte er am Montag
vor der Landessynode in Bad Neuenahr. Nach wie vor kritisiere die evangelische Kirche
Wallfahrten in Zusammenhang mit Reliquienverehrungen. Wenn aber bei einer Wallfahrt
Jesus Christus im Mittelpunkt stehe, könnten auch Protestanten daran teilnehmen. Im
Zentrum der Wallfahrt steht der seit dem 12. Jahrhundert im Trierer Dom aufbewahrte
Heilige Rock. Er gilt gemäß alter Überlieferung als Leibrock Jesu. Nach den Worten
Schneider betrachtet auch die katholische Kirche das Textilstück nicht mehr als echten
Rock Jesu, sondern nur als Symbol. Der ungeteilte Rock sei heute ein Zeichen für die
ungeteilte Kirche.