2013-01-06 14:15:13

D: „Gott, der mit Leidenschaft den Menschen sucht“


Kardinal Reinhard Marx von München hat die Gläubigen vor einer „langweiligen Gottesidee“ und einem „diffusen Gottesglauben“ gewarnt. In einer Zeit, in der der „kämpferische Atheismus“ zunehme, treffe dieser „manchmal auf einen etwas müden Gottesglauben, auf ein Bekenntnis, das nicht mehr von Leidenschaft geprägt ist, sondern von Zweifel und Unsicherheit“, so Marx am Sonntag im Münchner Liebfrauendom: „So flüchtet man sich in ganz allgemeine Vorstellungen von Gott, die im Grunde nichts mehr aussagen als ein paar moralische Impulse, als ein paar schöne Sätze, die eine Religion kennzeichnen, die nichts mehr bewegt, die keine Leidenschaften auslöst, die müde geworden ist.“ Die Weihnachtsgeschichte, so der Kardinal weiter, spreche jedoch von einem anderen Gott, „einem Gott, der mit Leidenschaft und Intensität den Menschen sucht, die Begegnung sucht, das Fest sucht“. Der Gott, den Christen verehrten, sei kein „allgemeiner Gott, der gesichtslos geworden ist“, sagte Marx: „Er hat das Gesicht des Kindes von Bethlehem, das Gesicht des Mannes aus Nazareth.“ Auch das Zweite Vatikanische Konzil spreche „von der Idee Gottes als eines kommunikativen Gottes, als eines Geheimnisses, das uns personal in Gemeinschaft zieht und zu einem Fest der Begegnung wird“.

(pm 06.01.2013 sk)








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