Irak: Schiitenprediger al-Sadr besucht Kathedrale in Bagdad
Der als radikal bekannte schiitische Prediger Muktada al-Sadr hat die syrisch-katholische
Kathedrale von Bagdad, „Our Lady of Salvation“, besucht. Die Kirche war 2010 Schauplatz
eines Anschlags mit über 50 Toten gewesen, und wurde im Dezember 2012 in Anwesenheit
des Präfekten der Ostkirchenkongregation Kardinal Leonardo Sandri wiedereröffnet.
Al-Sadr drückte seine Trauer über den Anschlag aus. Er wolle außerdem eine Friedensbotschaft
an die christliche Gemeinschaft im Irak schicken. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet,
hätte er wiederholt den Sunniten und Christen Versöhnungsgesten angeboten. Dennoch
sei die ihm loyale Miliz hauptverantwortlich für zahllose tödliche Anschläge in den
vergangenen Jahren. Seit vor einem Jahr die amerikanischen Truppen aus dem Irak abgezogen
sind, ist eine neue Welle der sektiererischen Gewalt zu beobachten. In der Innenpolitik
spielt sich eine Konfrontation zwischen dem schiitischen Premierminister Nouri al-Maliki
und der sunnitischen Opposition gegen ihn ab, der sich vergangenes Jahr auch al-Sadr
angeschlossen hat.