2013-01-01 10:53:44

Nigeria: Christen lassen sich durch die Massaker nicht einschüchtern


RealAudioMP3 Nigeria hat das vergangene Jahr mit neuen schrecklichen Massakern an Christen abgeschlossen. Es wird vermutet, dass es Anhänger der islamistischen Sekte Boko Haram waren, die am Freitagabend in dem Dorf Musari im Nordosten des Landes 15 Personen im Schlaf die Kehle aufgeschlitzt haben. Am Montag dann wurden die leblosen Körper von weiteren 15 Christen in der Kirche von Chibok gefunden. Das Dorf liegt in einer isolierten Gegend inmitten des von den Boko Haram-Anhängern kontrollierten Territoriums. Die Gläubigen sind am Sonntag zum Gottesdienst zusammengekommen und wurden dabei getötet. Trotz dieser wahrhaften Hexenjagd auf Christen bleibt der Glaube der nigerianischen Christen standhaft und scheint sogar noch anzuwachsen. Das unterstreicht der Erzbischof von Jos und Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz, Ignatius Kaigama, im Radio Vatikan-Interview:

„Es ist ein sehr schwieriges Jahr für die Christen in Nigeria gewesen, wegen der Verfolgungen und den daraus resultierenden Leiden wegen des Glaubens. Wir haben zig Attacken gegen Kirchen erlitten. Es waren sicherlich sehr schwierige Momente. Aber wir haben Hoffnung: die Christen hier geben nicht auf! Sie tun alles in ihrer Macht stehende, um weiterhin ihren Glauben praktizieren zu können, sie kommen in die Messe. Es sind wenige, die Angst haben. Wir müssen sagen, dass die Mehrheit sehr stark ist. Wir machen so weiter, und hoffen, dass das neue Jahr anders wird: dass es ein Jahr der Harmonie und des Friedens für alle von uns werden könne, Muslime und Christen. Wir wollen in Frieden leben, immer…“

Viele Attacken würden gerade am Sonntag ausgeführt, wenn sich die Gläubigen in der Kirche aufhielten. Die Terroristen suchten sich die Momente für ihre Angriffe aus, die besonders feierlich seien, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.

„Deshalb wird die Kirche zur Zielscheibe, wenn die Christen sich versammeln, um zu beten: zu dieser Gelegenheit ist es einfacher für die Terroristen, anzugreifen. Wie ich immer sage, das kann den Glauben nicht töten, das kann nicht die Liebe für den christlichen Glauben verringern. Das hält uns nicht davon ab, den Glauben zu praktizieren: in der Tat, wir müssen weiter gehen, Kinder, Männer und Frauen. Wir sind immer bereit, weiter zu gehen. Deshalb sind wir sicher, dass wir gewinnen werden.”

Vom Gesichtspunkt des heutigen Gläubigen aus sei es schwierig, die Situation nachzuvollziehen, unter der die ersten Christen gelebt haben und in der viele von ihnen zum Martyrium gezwungen waren. Doch die Gläubigen in Nigeria schrecke der Gedanke an das mögliche Martyrium nicht -ihr Glaube werde vielmehr stärker.

„Heute Nacht werden wir die Vigil zum neuen Jahr feiern, und ich bin sicher, dass viele Personen teilnehmen werden, die dem Herrn für die Gaben danken wollen, die sie im Lauf des vergangenen Jahres erhalten haben. Der Glaube ist standfest. Wir werden weiterhin den christlichen Glauben praktizieren. Und wir hoffen, mit Liebe und der Stärke unseres Glaubens gegen diese diabolischen Personen gewinnen zu können.“

(rv 01.01.2013 cs)







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