2013-01-01 10:34:30

D: Es braucht Vertrauen in die gesellschaftlichen Institutionen


Ein „falsches und verheerendes Menschenbild“ ist der Grund für das verloren gegangene Vertrauen in der Gesellschaft. Das sagte der Erzbischof von München, Kardinal Reinhard Marx, in seiner Sylvesterpredigt in München. „Jeder Mensch soll und darf auch vor allem an seinen eigenen Vorteil denken“: Dieses Menschenbild führe zu einer Kultur des Misstrauens und damit auch zu gesellschaftlich negativen Entwicklungen. Die Finanz- und Schuldenkrise sei ein Zeichen für diese Entwicklungen, schließlich beruhe die Wirtschaft auf Anreizsystemen für genau diese Bedürfnisse. Auf diesem falschen Leitbild würden bis heute die entsprechenden Anreizsysteme aufgebaut. „Da wir alle Sünder sind und verführbar, kann das auch eine Weile funktionieren, nicht nur bei Banken, auch bei deren Kunden, nicht nur in Wirtschaft und Politik, sondern sogar in der Kirche“, so Marx: Vertrauen sei aber – das hätten die letzten Jahre gezeigt – die wichtigste Ressource für ein zukunftsfähiges Gemeinwesen, stellte der Kardinal klar. Es brauche Vertrauen in die wirtschaftlichen Institutionen, die Medien wie auch in die Politik, dass diese nicht nur auf ihre jeweiligen Vorteile, Einschaltquoten und Wiederwahlen bedacht seien. „Im Grunde geht es um eine Erneuerung lebensnotwendiger moralischer Selbstverständlichkeiten, ohne die Familie, Arbeit, Kultur und Gemeinwesen verkommen“, erklärte der Erzbischof.

(pm 01.01.2013 ord)







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