Knapp ein Jahr nach Amtsantritt des nordkoreanischen Führers Kim Jong-Un hat sich
die Lage der verfolgten Christen im Land nicht verbessert. Dies berichtet die christliche
Hilfsorganisation „Open Doors“ in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Die Organisation
kritisiert, dass Kim zwar einige Reformen eingeleitet, aber keinerlei grundlegende
Änderungen des totalitären Regimes erwirkt habe. Der Nachfolger von Kim Jong-Il erlaube
es Frauen zwar, in der Öffentlichkeit Hosen zu tragen. Auch besuchte er eine Aufführung
mit Disney-Figuren und stellte landwirtschaftliche Reformen in Aussicht. Jedoch gehe
es dem Herrscher in erster Linie um die Sicherung des Regimes, heißt es in der Mitteilung.
Christen, die Flüchtlingen helfen, würden systematisch ausspioniert und überwacht.
Außerdem würden Christen weiterhin systematisch gefoltert und zum Verrat Gleichgesinnter
gezwungen, schreibt „Open Doors“. Das Hilfswerk unterstützt eigenen Angaben zufolge
Christen im Verborgenen mit Nahrung, Medizin, Kleidern und Büchern.
Das christliche
Hilfswerk „Open Doors“ ist in 50 Ländern präsent. Das Hilfswerk wurde 1955 gegründet
und ist überkonfessionell organisiert. Die Organisation publiziert seit 1993 jährlich
einen „Weltverfolgungs-Index“, eine Liste mit Staaten, in denen Christen am stärksten
verfolgt werden. Nordkorea belegt seit zehn Jahren in Folge den ersten Platz.