Zollitsch zieht Jahresbilanz: „Ein Jahr des Aufbruchs“
Ein Jahr des Aufbruchs der katholischen Kirche in Deutschland - so wertet der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz das Jahr 2012. Als Beispiel dafür nannte Erzbischof
Robert Zollitsch im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur den Katholikentag
in Mannheim und Etappen im Dialogprozess. Mit Blick auf die Frage der Pastoral für
wiederverheiratet Geschiedene äußerte Zollitsch den Wunsch nach „einem gemeinsamen
Weg für ganz Deutschland“: „Auch ich als Vorsitzender der Bischofskonferenz werde
nicht versuchen, durch Überlegungen in meinem Bistum andere festzulegen“, so der Erzbischof
wörtlich. Teilweise Enttäuschung äußerte Zollitsch im Rückblick auf das vergangene
Jahr über die Politik: Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur gesetzlichen Regelung
der Beihilfen zum Suizid lasse „aus kirchlicher Sicht wichtige Dinge außer Acht“:
„Der Mensch soll nicht durch die Hand, sondern an der Hand eines anderen sterben.
Deshalb lehnen wir jede Form der Beihilfe zum Suizid ab, sei sie nun gewerblich organisiert
oder nicht.“ Weiter äußerte sich Zollitsch zum jüngsten Klimagipfel von Doha: „Wir
sind enttäuscht über das Ergebnis des Gipfels. Denn es ist ein ganz wichtiges christliches
Anliegen, Gottes Schöpfung zu wahren, zu schützen und sie nicht auf Kosten der kommenden
Generationen auszubeuten. (…) Wir leben noch immer viel zu sehr auf Kosten künftiger
Generationen. Das muss sich ändern. Darauf drängen wir.“