Mit Gewalt haben rund 200 radikale Muslime im indonesischen Bekasi Christen an der
Feier des Weihnachtsgottesdienstes gehindert. Die Demonstranten bewarfen die Christen
am Dienstag nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) mit
faulen Eiern, Jauche und Urinbeuteln. Die Muslime seien dabei von Polizisten unterstützt
worden, sagte der HRW-Repräsentant in der nahe gelegenen Hauptstadt Jakarta, Andreas
Harsono, der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die Polizei weigerte sich demnach auch,
eine Anzeige aufzunehmen. Der Leiter der Wache sei abwesend, habe es zur Begründung
geheißen. Die christliche Gemeinde sei letztlich gezwungen gewesen, ihren Weihnachtsgottesdienst
unter freiem Himmel abzuhalten. Auch im benachbarten Bogor, etwa 60 Kilometer südlich
von Jakarta, blockierten muslimische Demonstranten und die Polizei Christen den Zugang
zu einer Kirche. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Angriffe auf Christen
und Anschläge auf Kirchen durch Islamisten stark zugenommen. Zu hohen christlichen
Feiertagen wie Ostern und Weihnachten sorgt massive Polizeipräsenz für die Sicherheit
von Kirchen und Gottesdiensten. Knapp 90 Prozent der 240 Millionen Indonesier gehören
dem Islam an. Damit ist der Inselstaat das bevölkerungsreichste muslimisch geprägte
Land der Welt. (kna 25.12.2012 pr)