Viele Männer haben nach den Worten des Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner einen
eigenen Zugang zum Glauben. Die traditionellen Formen des Gottesdienstes erschienen
ihnen „als zu verweiblicht“, sagte Zulehner der Süddeutschen Zeitung. Das sei in ihren
Augen etwas für Männer, mit einer unbearbeiteten Mutterbeziehung, die nur ihre Muttersehnsucht
auf die Kirche verlagerten, statt erwachsene Männer zu sein. Wirkliche Männer wollten
„raus in die Natur, wandern, in die Wüste“. Der Theologe bejahte, dass Männer herbe
Gesten bräuchten, dann aber auch einen Zugang zu Religion und Sinnsuche fänden. Mittlerweile
sei eine Trendumkehr zu bemerken. Während die Frauen vor allem der katholischen Kirche
frustriert den Rücken kehrten, entdecke eine ganze Reihe von Männern das Glaubensthema
für sich neu, sagte Zulehner.