Heiliges Land: Start der Feierlichkeiten zum Weihnachtsfest
Mit dem feierlichen Einzug des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem haben in Bethlehem
die Weihnachtsfeierlichkeiten begonnen. In einem Konvoi von Kirchenvertretern fuhr
Erzbischof Fouad Twal am Montagmittag von der Jerusalemer Altstadt zur Geburtsbasilika.
Zahlreiche Menschen säumten bei strahlendem Wetter den Weg des Oberhaupts der Katholiken
im Heiligen Land, darunter auch viele Muslime. Israelisches Militär begleitete den
Patriarchen vom Kloster Mar Elias zwischen Jerusalem und Bethlehem bis zum Kontrollpunkt
Rachels Grab. In der Geburtskirche will der Patriarch um Mitternacht die zentrale
Christmette feiern. Anschließend legt er in einem traditionellen Ritus eine Figur
des Jesuskindes auf jene Stelle, an der die Geburt Christi verehrt wird. Es wird erwartet,
dass Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der jordanische Außenminister Nasser
Judeh bei der Mitternachtsmesse mit Twal anwesend sein werden. Für die Mitternachtsmesse
mit dem Patriarchen erwartet Bethlehem wie in den vergangenen Jahren tausende Besucher
aus aller Welt.
Auf dem gut gefüllten Krippenplatz war erstmals eine Bühne
errichtet worden, auf dem die neue Bürgermeisterin von Bethlehem, Vera Baboun, und
weitere palästinensische Vertreter die Kirchenvertreter empfingen. Zahlreiche Pfadfinder
in bunten Uniformen begrüßten den Konvoi auf dem Krippenplatz mit Trommeln und Dudelsäcken,
bevor der Weg weiter zur Geburtskirche führte. Anschließend zog Twal in einer Prozession
in die katholische Katharinenkirche neben der Geburtsbasilika ein, wo er mit Franziskanern
und weiteren Ordensleuten eine Vesper feierte. An dem Gebet nahmen auch die neue Bürgermeisterin
und der Berater von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, Siad El-Bandak, teil. Die
Besucher feierten unterdessen auf dem Krippenplatz weiter.
Nach palästinensischen
Angaben werden über die katholischen Weihnachtstage rund 35.000 Besucher in der Geburtsstadt
Jesu erwartet, die Hotels in der Stadt seien ausgebucht. Für Dezember rechneten die
zuständigen Behörden mit rund 120.000 ausländischen und 35.000 palästinensischen Besuchern.
Israel hatte im Vorfeld der Weihnachtsfeierlichkeiten angekündigt, den Zugang zur
weitgehend abgeriegelten Stadt für Pilger zu erleichtern und die Kontrollen zu lockern.
Zudem wurden nach Kirchenangaben 14.000 Passierscheinen für palästinensische Christen
ausgestellt. Die Weihnachtsfeiern in Bethlehem enden am 19. Januar mit den Feiern
der orthodoxen Armenier.