2012-12-24 10:46:08

Friedenslicht bringt Hoffnung zu Weihnachten


RealAudioMP3 Mittlerweile ist es wohl bei den meisten Menschen angekommen: Das Friedenslicht aus Bethlehem. Dabei gab es aufgrund des Gaza-Konflikts zu Beginn der Aktion sogar die Befürchtung, dass das Licht vielleicht gar nicht in Bethlehem entzündet werden könnte. Am Ende gab es einige kleine Planänderungen, aber alles ging gut. Das Münchner Kirchenradio hat mit dem Friedenslicht-Initiator des Österreichischen Rundfunks (ORF), Günther Hartl, darüber gesprochen, unter welchen Umständen das Licht der Hoffnung und des Friedens sich dieses Jahr auf den Weg gemacht hat:

„Es war insofern anders, weil üblicherweise ein Kind aus Oberösterreich das Friedenslicht in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet. Dieses Jahr haben wir entschieden, dass wir aufgrund der Lage im Nahen Osten kein Kind nach Bethlehem mitnehmen, sondern dass ich alleine ins Heilige Land reise und das Friedenslicht hole. Wir haben dann gemeinsam mit unseren Partnern in Bethlehem einen Buben aus einer christlichen arabischen Familie auserwählt, einen elfjährigen Jungen, der das Friedenslicht in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet hat und dann vor der Geburtskirche an mich weiter gereicht hat.“

Hartl erklärte aber, dass die Aktion auch sonst nicht gefährdet gewesen sei: Es gibt nämlich ein Friedenslicht aus Bethlehem, das seit Beginn der Aktion im Jahr 1986 in einem Kloster aufbewahrt wird. Im Notfall kann die Aktion auf dieses Licht zurückgreifen. Zum Glück war das dieses Jahr dann doch nicht nötig, da es im Gaza-Konflikt nach wenigen Tagen zu einem Waffenstillstand kam. Dass das Friedenslicht Ende November dann doch in Bethlehem direkt entzündet wurde, freute auch die Menschen dort:

„Speziell die neue Bürgermeisterin, weil sie gesagt hat, sie betrachtet das als großes Zeichen der Solidarität, dass die Menschen aufgrund des Friedenslichtes in Europa auch an die Leute im Nahen Osten - speziell in Bethlehem - am Heiligen Abend denken. Dass sie mit den Leuten fühlen und die Schwierigkeiten nachempfinden, die es derzeit gibt.“

Friedenslicht-Initiator Hartl bekräftigt das noch einmal:

„Das Friedenslicht ist für uns ein ganz, ganz starkes Symbol, ein christliches Symbol und jetzt ganz besonders ein starkes Zeichen, dass man die Hoffnung auf den Frieden nie aufgeben darf und dass man vor allem den Menschen im Heiligen Land den Frieden herzlich wünscht. Wir in Europa können ja auch sowieso glücklich sein, dass wir schon seit Jahrzehnten in Frieden leben können.“

Das Friedenslicht soll die Menschen daran erinnern, dass bei der Geburt Christi in Bethlehem der Frieden verkündet wurde. Dass gerade in dem Land, aus dem die Friedensbotschaft kommt, kein Frieden herrscht, sei besonders traurig, so Hartl:

„Ich wünsche mir persönlich, und ich wünsche das vor allem den Menschen in Bethlehem, dass es im Heiligen Land doch in absehbarer Zeit zu einem dauerhaften Frieden kommen kann.“

Der Wunsch Hartls passt auch zum diesjährigen Motto der Friedenslichtaktion „Mit Frieden gewinnen alle“. Um das Licht und dieses Motto weiterzutragen, kamen am 15. Dezember Delegationen aus mehr als 25 europäischen Ländern in die österreichische Hauptstadt Wien. In zentralen Aussendungsfeiern wurde das Friedenslicht dann am dritten Adventssonntag an Gruppen und Gemeinden weitergereicht. Nun leuchtet es an vielen verschiedenen Orten. Und vielleicht ist es gerade aufgrund der Besonderheiten zu Beginn der Aktion in diesem Jahr ein noch stärkeres Zeichen der Hoffnung und des Friedens.

Hintergrund:

Bei vielen leuchtet zu Weihnachten neben den Kerzen am Weihnachtsbaum oder auf dem Adventskranz ein weiteres Licht: Das Friedenslicht aus Bethlehem. Seit dem Jahr 1986 wird es vom Österreichischen Rundfunk (ORF) in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet und dann weitergereicht. Es soll in der Advents- und Weihnachtszeit ein Zeichen setzen und als Friedenssymbol in der Welt leuchten. In Deutschland sorgen die Pfadfinder-Verbände für die Verteilung des Friedenslichtes. Sie tragen es in Familien, Krankenhäuser, Altersheime, zu Obdachlosen, in Moscheen, Synagogen und an viele weitere Orte.

(münchner kirchenradio/rv 24.12.2012 sta)








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