D: Käßmann will Aufhebung von Luthers Exkommunikation
Die frühere lutherische Bischöfin Margot Käßmann erwartet von der katholischen Kirche,
dass sie bis 2017 die Exkommunikation des Reformators Martin Luther aufhebt. „Das
fordern ja auch Katholiken wie etwa Hans Küng”, sagte die Botschafterin des Rates
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017 im
Interview der Zeitung Mannheimer Morgen. Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal
Luthers Thesenanschlag, der den Anstoß zur Reformation gab. In deren Folge kam es
zur Spaltung der katholischen Kirche und schließlich 1521 zur Exkommunikation Luthers
durch Papst Leo X. (1513-1521). Als ihre größte Hoffnung bezeichnete Käßmann, „zusammen
Abendmahl feiern zu können“. Viele ökumenische Kommissionen hätten gezeigt, „dass
das theologisch verantwortbar ist“. Nach ihrer Überzeugung sei es auch bis 2017 machbar:
„1984 hat auch keiner geglaubt, dass 1989 die Mauer fällt.“ Außerdem schweben ihr
gemeinsame Veranstaltungen in vielen Kirchengemeinden“ vor. Vielleicht werde es eine
symbolische Versöhnungsgeste geben. „Von unserer Seite wird die Hand weit ausgestreckt,
um das Miteinander stärker zu zeigen als bei früheren Reformationsjubiläen“. Gleichzeitig
spricht sich Käßmann dafür aus, den 31. Oktober 2017 einmalig als bundesweiten Feiertag
zu begehen, damit die Menschen verstünden, dass der 31. Oktober nicht Halloween gefeiert
sondern der Reformation gedacht wird.