Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat an diesem Donnerstag den Einsatz einer
internationalen Friedenstruppe im Norden Malis zunächst für die Dauer eines Jahres
genehmigt. Die einstimmig angenommene Resolution Nr. 2085 trägt jedoch keine exakten
Zeitangaben für den Beginn einer militärischen Intervention, mit der die Rebellengruppen,
die die Region seit Monaten kontrollieren, zurückgedrängt werden sollen. Die von Frankreich
eingebrachte Resolution wendet sich aber auch an die malische Regierung in Bamako
mit der Einladung, einen Dialogprozess zu eröffnen, um die verfassungsgemäße Ordnung
wiederherzustellen und Neuwahlen vor dem kommenden April zu organisieren. Der Sicherheitsrat
hoffe auf „glaubwürdige Verhandlungen“ mit den Gruppen im Norden des Landes, die sich
von Al Kaida nahe stehenden Organisationen distanzieren. Während ein politischer Befriedungsprozess
vorangetrieben wird, soll die Armee wieder aufgebaut und die panafrikanischen Truppen
trainiert werden, die an dem Militäreinsatz der „Internationalen Mission zur Unterstützung
Malis (Misma) teilnehmen sollen. Laut diplomatischer Kreise sei ein Militäreinsatz
vor dem kommenden Herbst aus klimatischen und logistischen Gründen jedoch nicht möglich.