2012-12-21 13:23:57

Indien: Katholische Kirche initiiert Versöhnungstreffen


Mit Versöhnungstreffen zwischen führenden Vertretern des indigenen nordostindischen Volkes der Bodo und Muslimen bemühen sich christliche Organisationen zu Weihnachten um eine Verständigung zwischen verfeindeten Gemeinschaften in Nordostindien. „Wir hoffen, dass bei den geplanten Versöhnungstreffen ein Durchbruch erzielt wird“, sagte der Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius, am Freitag in Göttingen. „Noch immer gibt es viele Spannungen zwischen Bodo und Muslimen und die Vorurteile gegenüber der jeweils anderen Bevölkerungsgruppe sind groß.“ Doch die Initiative der katholischen Kirche und einer von ihr unterstützten Nichtregierungsorganisation zum Dialog sei sehr wertvoll, „weil“, so Delius, „sie die Mauer des Schweigens durchbricht, die zwischen den verfeindeten Bevölkerungsgruppen besteht“, unterstrich Delius. Bei schweren Auseinandersetzungen zwischen den Bevölkerungsgruppen waren im Juli 2012 mindestens 109 Menschen getötet worden.

Die meisten Bodo sind Hindu, nur rund zehn Prozent des indigenen Volkes sind Christen. Bei dem Streit geht es vor allem um die Kontrolle von Land. Bodo werfen Muslimen vor, illegal aus Bangladesch einzuwandern und die traditionell ansässige Bevölkerung zu verdrängen. Muslime halten dem entgegen, dass sie schon von den britischen Kolonialherren für den Tee-Anbau nach Assam geholt wurden und genauso Inder seien wie die Bodo.

(pm 21.12.2012 cs)







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