Die Lebendigkeit des Gemeindelebens in Uganda hat Kardinal Fernando Filoni positiv
beeindruckt. Der erste Besuch eines Kurienkardinals in der Region überhaupt fand anlässlich
der Hundertjahrfeiern der Diözese Arua statt. Den Jubiläumsfeierlichkeiten der Diözese
schlossen sich auch andere Diözesen der Kirchenprovinz Gulu an, die vor kurzem ihr
100-jähriges Jubiläum feierten. Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung
der Völker erläuterte kurz nach seiner Rückkehr aus der zentralafrikanischen Diözese,
was das dortige Gemeindeleben seiner Einschätzung nach ausmacht:
„Wir haben
es hier mit einer sehr lebendigen und sehr schönen Ortskirche zu tun. Es handelt sich
um eine Gemeinschaft, die allgemeiner Ansicht nach zu den schönsten, bedeutendsten
und vitalsten von ganz Uganda gehört. Deshalb sollte die Anwesenheit des Präfekten
der Missionskongregation die bereits getane Arbeit würdigen und die Straße für die
Arbeit ebnen, die noch zu tun ist.“
Bei seinem Besuch habe er auch die
lokalen Bischöfe getroffen und mit ihnen die Geschichte der Kirchenprovinz und der
Kirche in ganz Uganda Revue passieren lassen. Es handele sich um eine traditionelle
missionarische Kirche, die nun in die Hände der lokalen Bischöfe, Priester und Ordensleute
übergeben worden sei, 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil:
„Ich
habe sie also gefragt: ,Was für eine Art Kirche wollt ihr für Afrika, für Uganda,
für Arua, für diese Kirchenprovinz von Gulu? Was für eine Kirche wollt ihr für die
Zukunft?´ Sie wollen eine Kirche mit lokalem Charakter, die sich an die bereits getane
Arbeit erinnert, sich aber nun für die Zukunft einsetzt. Eine Kirche, die dem Evangelium
und Christus, aber auch der Lehre der Kirche treu ist; eine Gemeinschaft von Gläubigen,
die ihre Hingabe nicht nur an das Evangelium, sondern auch an Nächsten zeigen wollen:
sie arbeiten sehr erfolgreich in vielen Gebieten vom Bildungs- bis zum Gesundheitswesen,
wo ihre Arbeit auch dringend notwendig ist.“
Die Tatsache, dass mit ihm
das erste Mal ein hochrangiger Kurienkardinal in dem Teil des Landes war, der an die
Demokratische Republik Kongo und den Sudan grenzt, sei von der Bevölkerung mit Begeisterung
aufgenommen worden:
„Die Freude, mit der die Bevölkerung zusammengelaufen
ist, wo immer ich vorbei kommen würde, war wirklich groß. Zum Teil haben die Menschen
stundenlange Wartezeiten in der Sonne auf sich genommen, um einen Segen, ein Wort,
oder einen Moment des gemeinsamen Gebetes zu erhalten. Das war eine Freude, die sich
auf allen Ebenen gezeigt hat: Alte Menschen, Erwachsene, Männer und Frauen und eine
enorme Anzahl von Kindern, die feierten, durcheinander riefen, jubelten. Die Abschlussfeierlichkeiten
waren natürlich beeindruckend: über 10 bis 15.000 Teilnehmer waren in dem Heiligtum,
wobei das Heiligtum der Ort als solches ist, denn es gibt ja keine richtige Kirche,
sondern der Ort ist derjenige, an dem die Combonimissionare das erste Mal das Kreuz
Christi aufgestellt hatten. Die Menschen sind teilweise zwei bis drei Tage zu Fuß
gelaufen, um dabei zu sein.“
Auch der Präsident Ugandas habe seine Wertschätzung
für die Arbeit der Kirche in seinem Land durch seine Anwesenheit bei den Feierlichkeiten
ausdrücken wollen. Alles in allem, so schloss der Kardinal, seien also die Feierlichkeiten
in der Diözese und die Anerkennung, die der Besuch eines hochrangigen Vatikanvertreters
in der abgelegenen Gegend erhalten habe, wunderbare Zeichen für die Aktivitäten der
jungen Kirche gewesen