2012-12-20 13:15:47

Papstartikel in der Financial Times: „Zeit für Engagement der Christen"


RealAudioMP3 Twitter ist nicht die einzige moderne Kommunikationsplattform, der sich Benedikt XVI. in diesen Tagen bedient. An diesem Donnerstag erschien in der britischen Zeitung „Financial Times“ ein Artikel des Papstes. Die Überschrift: „Eine Zeit für Christen, sich in der Welt zu engagieren.“

Die Geburt Christi fordert dazu heraus, eigene Prioritäten, Werte und Lebensstile zu überdenken. Das sei besonders für das vergangene Jahr gültig, das für viele Menschen von ökonomischem Druck geprägt gewesen sei, so der Papst. In der Reflektion des Evangeliums fänden Christen die Inspiration für ihr tägliches Leben und für ihr Engagement in der Welt, sei es im Parlament oder an der Börse. Aber christliches Engagement sollte dabei jede Form von Ideologie überschreiten, erinnert der Papst.

In dem Artikel legt Benedikt XVI. die Szene des Evangeliums aus, in der Jesus danach gefragt wird, ob denn dem Caesar Steuern zu zahlen seien oder nicht. Jesus wende sich an dieser Stelle gegen die Politisierung der Religion und auch gegen die Vergöttlichung von Macht. Christen gäben Caesar nur, was Caesar gebührt, nicht aber, was Gott gebühre. „Wenn Christen sich heute weigern, sich vor den falschen Göttern zu verneigen, dann nicht, weil sie eine antiquierte Weltsicht hätten“, so der Papst. „Sie tun es, weil sie frei sind von den Zwängen der Ideologie.“ Christen könnten sich nicht an etwas beteiligen, was die Würde des Menschen unterlaufe.

Christen bekämpften die Armut aus der Anerkennung der menschlichen Würde heraus, die sich aus dem Abbild Gottes ergebe, als das jeder Mensch geschaffen sei. Christen setzten sich für die gerechtere Verteilung der Ressourcen der Welt ein, weil sie daran glauben, dass sie Gottes Schöpfung zu bewahren beauftragt sind. Christen stellen sich Habgier und Ausbeutung entgegen, weil sie glauben, dass nur Freizügigkeit und selbstlose Liebe, wie sie von Jesus vorgelebt wurden, zur Fülle des Lebens führen. Schließlich schaffe der christliche Glaube an das überweltliche Schicksal des Menschen die Dringlichkeit, sich für die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit für alle einzutreten, so Benedikt XVI.

Die Redaktion der Financial Times hatte sich schon anlässlich der Publikation des dritten Jesus-Buches des Papstes an Benedikt XVI. gewandt. Dieser habe der „eher ungewöhnlichen“ Bitte um einen Artikel gerne entsprochen, wie der Vatikan mitteilte.

(rv/ft 20.12.2012 ord)








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