Eine Welt ohne Krieg ist nur durch die Eindämmung von Rüstungsexporten zu erreichen.
Das betont Misereor-Bischof Werner Thissen anlässlich der Kommissionssitzung des katholischen
Hilfswerks. Deutschland als drittgrößtes Exportland von Rüstungsgütern trage eine
große Verantwortung, so Thissen weiter. „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich
eindeutig für eine restriktive Rüstungsexportpolitik und gegen ein Aufweichen der
bestehenden Kriterien einzusetzen“. Es dürfe in der deutschen Rüstungsexportpolitik
keinen Strategiewechsel geben. Dies widerspreche eindeutig dem Verfassungsgebot einer
friedenssichernden deutschen Außenpolitik und untergrabe alle Bemühungen um eine nachhaltige
Entwicklung in den betroffenen Ländern. Außerdem müsse die Genehmigungspraxis für
Rüstungsexporte dringend reformiert werden. Hierzu gehört, Transparenz durch eine
frühzeitige Unterrichtung und Einbeziehung des Deutschen Bundestages herzustellen,
sagte Erzbischof Thissen.
Auf der Misereor-Kommissionssitzung wurden unter
anderem auch Projekte zur interreligiösen Zusammenarbeit und zur Unterstützung von
Flüchtlingen vor Gewalt und Kriegszuständen bewilligt, wie beispielsweise im Kongo
und Syrien. Seit der Sitzung im Juni 2012 wurden 584 Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika
und Ozeanien mit einem Gesamtvolumen von 86,8 Millionen Euro bewilligt.