Russland: Mehrheit für Verschärfung des Blasphemiegesetzes
Eine Mehrheit der Russen befürwortet laut einer Umfrage eine Verschärfung des Blasphemiegesetzes.
Wie das unabhängige Meinungsforschungsinstitut Lewada am Montag mitteilte, wollen
49 Prozent die Verletzung religiöser Gefühle als Straftat geahndet sehen. 34 Prozent
seien dagegen. Die Verletzung religiöser Gefühle gilt in Russland bislang nur als
Ordnungswidrigkeit. Ein parteiübergreifender Gesetzentwurf sieht dafür künftig bis
zu drei Jahre Haft vor. Zudem soll die Schändung von Kirchenräumen mit bis zu fünf
Jahren Haft bestraft werden können. Das Parlament soll darüber voraussichtlich im
Januar beraten. Die Initiatoren verwiesen auf eine Zunahme der Verunglimpfungen von
Glaubensgemeinschaften und Schändungen von religiösen Stätten. Für Empörung hatte
in Russland vor allem der Protestauftritt der Punkband „Pussy Riot“ in der größten
orthodoxen Kirche Moskaus vom Februar gesorgt.